Dialogbeispiele

Im Folgenden finden sich weitere Dialogbeispiele aus Folgen, darunter zahlreiche Filmreferenzen. Verschiedene dieser Beispiele sind auch bereits in fertige Skripte eingeflossen. Natürlich werden die Beispiele auch weiterhin ergänzt, Vorschläge und Ideen sind stets willkommen.


Namenlose Folge, hier noch ein weiteres Beispiel für vom Autor gerne verwendete Referenzen auf "Brave New World"

Rick und Mike kommen von rechts ins Bild gelaufen. Alex ist bereits da.

Rick: "Wir kommen noch rechtzeitig. Ford sei Dank..."

Alex: "Du meinst Gott?"

Rick: [schüttelt Kopf] "Nein, Ford. Um schneller hier zu sein, haben wir den Mondeo von deinem Vater geklaut..."

Die Szene wechselt zu einem ramponierten Auto, das halb über der Leitplanke baumelt und gerade Feuer fängt.


Namenlose Folge, möglicherweise "Unsere kleine Stadt", Beispiel für Mediensatire

Alex: "Privatsender erkennen doch nicht, wenn ein x-mal kopiertes Format abgenutzt und uninteressant geworden ist..."

Rick: "Dann gehen wir eben zu den öffentlich-rechtlichen Sendern. Da ist das anders..."

Er schaltet demonstrativ den Fernseher ein. Wir hören die Stimme eines Sprechers.

TV-Stimme [dramatisch] "Nie zuvor gezeigte Filmdokumente [Hundegebell] und Zeitzeugen werfen Licht auf eine dunkle Epoche der Geschichte." [noch dramatischer] Sehen sie heute Teil 1 von 8 unserer neuen Sendereihe Hitlers Haustiere..."

Rick schaltet wieder ab.

Rick: [resignierend] "Okay. Wir haben ein Problem."


Namenlose Folge, Dialoghumor

Szene im Zimmer von Alex.

Rick: "Du solltest endlich deinen Stil ändern..." [überlegt] "hör dir zum Beispiel mal ordentliche Musik an..."

Er sieht sich um.

Rick "Siehst du - sowas hier hört sich heute niemand mehr an..."

Er deutet auf das Bild von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg an der Wand.

Rick: [abschätzig] "Roxette stinkt..."


Beispiel aus "Stille Tage in Vichy", zeitgeschichtlicher Humor und Parodie auf aktuellen Werbespot.

Alex und Rick kommen in ein Käsegeschäft in Frankreich. Rick babbelt drauf los.

Rick: "Wir suchen diese Stadt, die angeblich niemand kennt..."

Verkäufer: [versteht nicht] "Comment?"

Rick sieht sich um, greift sich ein Blatt Papier und malt ein dickes Hakenkreuz darauf. Er hält es hoch.

Verkäufer: [versteht] "Aaaah...Vichy..."

Rick: "Na also. Es geht doch..."


Namenlose Folge, Beispiel für Mediensatire

Alex: "Machen wir uns die Sache doch einfach - so wie im deutschen Beziehungsfilm. Wir brauchen nur eine Story über zwei hippe Singles im Zielgruppenalter, die nach diversen Standardverwicklungen endlich den erzkonservativen Geist der Familie erkennen und heiraten..."

Rick: "Meh. Machen wir es doch lieber wie im fantasievollen deutschen Beziehungsfilm..."

Alex: "Also eine fantastische Story über mysteriöse Kräfte und Weihnachtsmänner, die zwei hippen Singles im Zielgruppenalter helfen, nach diversen Standardverwicklungen endlich den erzkonservativen Geist der Familie zu erkennen und zu heiraten?"

Rick: [denkt kurz nach] "Ist das nicht alles Unfug?"

Alex: [nickt] "Absolut..."

Sie zerknüllen beide die Blätter.


Szene am Anfang von Folge "Klassenfeind", möglicherweise vor dem Vorspann. Popkulturelle Filmparodie.

Alex und Rick gehen in die Küche. Rick beginnt dort diverse Schubladen suchend zu öffnen.

Alex: "Ich hab nur eine Bitte für den heutigen Tag - lass es dieses Jahr bleiben..."

Rick: [unschuldig] "Was meinst du?"

Wir sehen, daß in den Küchenschubladen und Klappen, die er öffnet, zahlreiche Scherzartikel liegen: Knallfrösche, Furzkissen, Juckpulver und einige Dinge weit obskurerer Art. Ricks Hände bewegen sich suchend über den verschiedenen Scherzartikeln.

Alex: "Ich meine deine üblichen Scherze und Scherzartikel zum 1. April. Niemand fand sie in den letzten Jahren witzig..."

Rick: [gespielt entrüstet] "Scherzartikel? Wie absurd..."

Seine Hände kreisen noch etwas über der letzten Schublade, dann schließt er diese. Stattdessen öffnet er eine Klappe und holt eine Pappschachtel Kornflakes heraus.

Rick: "Ich will mir hier einfach nur in Ruhe mein Frühstück machen und du....HAB DICH..."

Er dreht sich um und drückt auf eine Art Abzug an der Unterseite der Schachtel. Ein Strahl grüner Schleim spritzt aus der Vorderseite der Schachtel - allerdings mit deutlich zuwenig Schwung. Der Schleim klatscht mindestens einen Meter vor Alex auf den Küchenfußboden. Rick senkt die Schachtel enttäuscht und der Rest kommt mit noch weniger Schwung aus der Tüte und klatscht auf Ricks Schuhe.

Rick "Bäh..."

Alex: [unbeeindruckt] "Wie gesagt...lass es dieses Jahr bitte bleiben..."

Sie geht nach draußen - vorbei an Mike, der mit erschrockenem Gesichtsausdruck in der Tür steht.


Schluß von "Die Datenzuwachsrate".

Wir sehen eine Szene aus Ricks Zimmer. Der leicht verzerrte Blickwinkel zeigt uns Alex sehr groß im Bildvordergrund. Der Blickwinkel der Kamera ist direkt aus dem Computermonitor heraus auf Alex davor gerichtet, ihre Blickrichtung geht also direkt auf den Zuschauer. Der Hintergrund des Raumes ist ebenfalls merklich verzerrt und im Halbdunkel gehalten. Bunte Lichter von wechselnden Bildern, Szenen und Datenkolonnen auf dem Monitor werfen flackernde Schatten und Lichtflecken in den Raum.

Auf Alex Gesicht zeichnen sich ebenfalls wechselnde Farben und Lichtspiele ab (vgl. die entsprechende Bowman-Szene in "2001".) Alex´ Augen sind nicht zu erkennen, aber in ihren spiegelnden Brillengläsern reflektieren sich auch die schnell wechselnden Szenen, Bilder, Farben und immer wieder ratternde, grüne Datenkolonnen aus Nullen und Einsen. Ein leises Piepen, Rattern und Klicken ist hörbar.

Rick kommt im Bildhintergrund ins Zimmer. Die Kamera bleibt für den Rest der Szene weiterhin statisch und zeigt uns Alex groß im Vordergrund, Rick am Bildrand im optisch leicht verzerrten Hintergrund.

Rick: [räuspert sich] "Du blockierst grundlos meinen Rechner. Mach mal Platz, da stehen noch 3 Staffeln britische Comedy oder irgendsowas in der Warteschleife..."

Alex: [nach Zögern]: "Ich habe nachgedacht. Wie sehr war Klaus nun wirklich im Unrecht?"

Rick: [sauer] "Hatten wir nicht vorhin festgestellt, daß ich wie üblich von Anfang an Recht hatte?"

Einige Sekunden Pause. Die Lichter flackern weiter.

Alex: "Was ist schwieriger? Ständig auf dem Kamm einer wachsenden Welle zu reiten, um irgendwie die Übersicht zu bewahren? Oder der Welle ganz auszuweichen, ohne wirklich zu wissen, daß sie kommt?"

Rick: "Frag mich nicht sowas. Ich hab Hausverbot im Surf-Club..." [murmelt] "Prüde Bande..."

Er wartet einige Sekunden, aber von Alex kommt keine Antwort.

Rick [winkt resignierend ab]: "Ach, bleib sitzen. Ich geh fernsehen..."

Er geht aus dem Raum. Die Lichter flackern weiter, während Alex bewegungslos vor dem Rechner sitzt.

Alex: [zu sich selbst] "Was bedeutet dem Betrachter der Flut die Schönheit des einzelnen Tropfens?"

Dann verschwinden die wechselnden Szenen schlagartig, inklusive der Geräusche. Das Zimmer wird noch dunkler, wir sehen aber weiter Alex im Bildvordergrund. Die bunten Reflektionen in ihren Brillengläsern sind verschwunden, stattdessen sehen wir anstelle der Augen nur noch zwei dunkle Kreise im Schatten.

Das Bild bleibt 4 Sekunden so, dann blendet es langsam aus. Abspann mit Musik von Glenn Miller.


Weitere Szenen aus "Die Datenzuwachsrate"

Rick: "Das Löschen von Daten auf meinem Rechner ist stets ein respektvoller Vorgang..."

Er klickt. Wir hören lange Durchfallgeräusche und dann eine Klospülung aus den Lautsprechern.

Rick: "Hoppla. Ich sollte mal die Soundeffekte wechseln..."


Klaus: [verärgert] "Ich war gerade mit Rick an seinem Computer. Es ist absolut erschreckend...."

Alex: [nickt] "Ich weiß..." [Pause] "Hat er immer noch dieses Frettchen in der Schublade? Ich hab ihm schon vor Wochen gesagt, er soll es zurück in den Wald bringen..."

Klaus erklärt Alex, daß es ihm eigentlich mehr um den Umgang mit seinen "Schätzen" geht, die Rick einfach beliebig herunterlädt, kopiert, löscht oder sogar in "Schlumpftechno"-Versionen konvertiert. Alex kann den Kritikpunkt aber auf Anhieb nicht so ganz nachvollziehen, da sie diesen "Service" ja selber nutzt - unter anderem auch über Rick für die neuen Staffeln von "Sterne über Paris" im Originalton.

Alex konfrontiert Rick später dennoch mit den kritischen Aussagen von Klaus.

Rick: "Der spinnt doch. Mein Rechner ist ein Wunderwerk. Ein Knotenpunkt der medialen und digitalen Revolution. Ein Quell konvergierender Strömungen genetisch signifikanter Datenprofile, über den nur ich und mein komplexes, superduperbittiges Masterprogramm hierarchische Übersicht haben..."

Alex: [unbeeindruckt] "Die Wörter erfindest du doch gerade...."

Rick: "Vielleicht..." [Pause] "Aber es klingt gut. Das muß ich notieren. Wo ist mein Notizblock..."

Er öffnet seine Schublade. Der Kopf eines schnatternden Frettchens mit Notizblock im Maul erscheint.

Rick: "Ah. Danke, Winston..."

Rick nimmt den Block, wirft eine Stück Wurst in die Schublade und schließt sie dann wieder.


Alex: "Die Leute haben nicht Unrecht. Die Kreativen und Macher sehen oft keinen Cent, wenn du hier ihre Werke runterlädst und verteilst..."

Rick: "Ach? Und wenn der gute Klaus die Werke aus irgendwelchen staubigen Kellern zieht und dann zu sich in einen anderen staubigen Keller bringt - sehen die Macher dann von ihm einen Cent?"


Szene aus unbekannter Folge, vielleicht "Eolomea" - mit kleiner Filmreferenz.

Alex [zu Rick] : "Also auf deine Astronomiekenntnisse würde ich mich nicht verlassen. Denk nur mal zurück an die Schule..."

Rückblende zu einer Schulszene. Rick wird vom Lehrer mündlich zu den neun Planeten ausgefragt.

Rick: [grübelnd] "...Venus....Erde...Mars...[Pause] "...Herkules....Xena...Jupiter...." [längere Pause, dann triumphierend] "...und dahinter die Unendlichkeit..."

Der Lehrer macht kopschüttelnd eine Notiz. Blende zurück in die Gegenwart.

Rick: [winkt ab] "Das war nicht meine Schuld. Mein Astronomiebuch war von 1974 - da waren die restlichen Planeten noch nicht entdeckt..."

Alex: "Doch - waren sie..."

Rick: "Ach, sei ruhig." [wendet sich wieder den Werbeleuten zu]


Monolog aus "Im Ohr des Betrachters"

Rick: [winkt ab] "Du kannst doch in der heutigen Zeit von Film- und Fotohandys nicht mal mehr auf dem Bürgersteig in einem Haufen Hundescheisse treten, ohne sicher davor zu sein, nur Minuten später auf drei Webseiten als Trottel der Woche hochgeladen zu werden..." [schraubt an Mikrofon] "Warum also soll das, was ich hier mache, soviel schlimmer sein...?"


Szenen aus "Die Schlacht auf den Spriglitzer Feldern".

Die Assistenten des Bürgermeisters bringen ihm eine große Landkarte und breiten diese auf dem Schreibtisch vor ihm aus. Der Bürgermeister nippt an seinem Kaffee.

"Ah...der Plan unserer schönen Spriglitzer Felder..." [ärgerlich] "Warum hat das so lange gedauert?"

Assistent 1: "Verzeihung, Chef. Wir haben den Plan nicht gleich gefunden. Sie haben einen sehr altmodischen Namen für diesen Abschnitt benutzt..."

Bürgermeister: [amüsiert] "So? Wie nennen wir denn unsere ehrenwerten Felder heute?"

Die beiden Assistenten werfen sich einen Blick zu.

Assistent 2: "Zentrale Halde für mitteltoxische Abfälle und Schlacken - Quadrat 4."

Der Bürgermeister spuckt seinen Kaffee auf die Karte.


Bürgermeister: "Also müssen wir den Plan wieder aufgeben?"

Stadtschreiber [verärgert]: "Verflixt. Und ich habe gerade noch ein paar neue Heldengedichte aus dem frühen 19. Jahrhundert geschrieben und in das Stadtarchiv gestellt. Soviel Prosa. Soviel Heldentum..."

Bürgermeister: [jammert] "Oh, diese Schande. Wie stehen wir nun vor den Ventenburgern da...?" [nach längerer Pause] "...und vor unseren eigenen Bürgern."

Das Gejammer setzt sich fort.

Rick: [laut] "Immer mit der Ruhe. Wir haben den Ventenburgern eine Aufführung versprochen und sie sollen eine Aufführung unserer großen Stadtgeschichte zu sehen bekommen..."

Bürgermeister: "Aber wie...?"
Stadtschreiber: "Und die Gedichte...?"

Rick: [zuversichtlich] "Sie sorgen für die Gedichte, ich sorge für die Schlacht..."


Rick: "Ich habe weder Kosten, noch Mühen gescheut, um einen Film zu kreieren, der den Ventenburgern mit fabulösen Spezialeffekten vorgaukelt, daß eine Schlachtaufführung stattgefunden hat..."

Er startet den Videorekorder. Wir sehen vorerst noch nicht, was auf dem Bildschirm passiert, aber der Gesichtsausdruck der Anwesenden spricht Bände. Auf der Tonspur sind obskure Geräusche zu hören.

Alex: [nach einer Weile] "Das soll es sein? Du hast einfach Szenen vom letzten Stadtmarathon genommen und mit irgendwelchen Szenen aus den Herr-der-Ringe-Filmen holprig zusammengeschnitten..."

Rick: "Ich weiß. Brillant. Absolut brillant..."

Alex: "Kein Mensch wird uns diesen Mist als echt abkaufen..."

Rick: [erstaunt] "Wie? Doch. Natürlich. Es ist alles in den Dokumenten..."

Er wühlt in den "historischen" Unterlagen.

Rick: [deutet] "Siehst du...der Typ in der weißen Kutte - das ist Weißbart, der Pirat. Ein Held unserer Stadt seit 1798 und Anführer unserer Heerscharen. Und die Typen auf den fliegenden Monstern..." [er wühlt weiter in den Blättern] "...naja...dazu finden wir auch noch irgendwas..."

Stimme: [vom Fernseher] "Oh nein. Sie haben einen Höhlentroll..."

Wir sehen eine Szene auf dem Bildschirm - der dicke Bürgermeister atemlos beim Stadtmarathon.

Rick: [nachdenklich] "Zugegeben - das Timing könnte etwas besser sein. Ich hätte mir die Endfassung wohl nochmal ansehen sollen, anstatt nachmittags ins Schwimmbad zu fahren..."

Alex: "Der Bürgermeister wird dich umbringen. Was willst du jetzt tun?"

Stimme: [vom Fernseher] "Flieht, ihr Narren..."

Rick: [deutet] "Das klingt wie ein guter Rat."


Szene aus einer namentlich nicht benannten Politsatire.

Rick: "Sieh dir den Stadtrat in Ventenburg an - 15 Jahre erzkonservatives Bürgertum: Betrug, Bestechung, Vetternwirtschaft und klare Klassenunterschiede unter dem Deckmantel von Christentum und Demokratie. Und was haben sie erreicht? Zwei neue Schulen, ein Erlebnisbad mit fünf Wasserrutschen und eine eigene Autobahnabfahrt." [Pause] "Und was haben wir in Bruchbach? 15 Jahre sozialliberale Brüderlichkeit mit Friede, Freude, Eierkuchen. Und was haben wir erreicht? Der Welt siebtgrößte Kuckucksuhr - und nicht mal die funktioniert..."

Die Szene blendet zu einer schäbigen Riesenkuckucksuhr in einem Hinterhof. Ein Banner mit der Aufschrift "Große Neueröffnung: Sommer 1994" hängt darüber. Ein japanischer Tourist klopft mit einem Stock gegen die Seite der Uhr und der an einer Feder baumelnde Kuckuck fällt runter - dem Touristen auf den Kopf.

Blende zurück zu Rick.

Rick: "Und daran muß sich etwas ändern..."


Mal ganz weit zurück - Schluß von "Die neun Torten".

Nachdem Rick und Mike nach diversen Aktionen im Laufe der Episode (und nach einer umfangreichen Tortenschlacht) von einer großen Zahl ihrer Mitbürger verfolgt werden, konnten sie sich für kurze Zeit in einen alten Schuppen "retten". Der Schuppen ist jedoch umringt von einer riesigen Menschenmasse mit wurfbereiten Sahnetorten in den Händen, die nur darauf wartet, daß sich die beiden wieder zeigen.

Szene im Inneren des Schuppens. Rick wischt sich Sahnereste mit einem Lappen von der Kleidung und wirft einen skeptischen Blick auf die letztzen beiden Torten, die ihnen in der Schlacht geblieben sind. Mike blättert in einem Hausfrauenmagazin aus den 60ern, das er im Schuppen gefunden hat.

Mike "...wenn wir hier rausgekommen sind, dann sollten wir in den Schwarzwald fahren. Laut diesem Backmagazin hier gibt es da Kirschtorten, die muß man angeblich einfach probiert haben..."

Rick: "Klingt gut. Das sollten wir uns auf jeden Fall ansehen..."

Er späht vorsichtig durch eine Ritze im Holz, um die Lage zu sondieren.

Rick: "Sag mal - hast du in der wütenden Menge da draußen zufällig meinen Abteilungsleiter aus der Tortenfabrik gesehen?"

Mike: "Nein..."

Rick: [zuversichtlich] "Gut. Für einen Moment dachte ich schon, wir wären wirklich in Schwierigkeiten..."

Sie greifen sich beiden letzten Torten und nicken sich zu.

Die Szene wechselt zu einer Außenansicht. Die Tür des Schuppens fliegt auf und Rick und Mike springen in großem Bogen nach draußen, die beiden letzten Torten wurfbereit in der Hand.

Die Szene friert noch im Sprung ein und blendet weiß, dann schwarz zum Abspann. Über dem Abspann hören wir auf der Tonspur die Geräusche von klatschenden Sahnetorten.


Szene aus "Xmas Partey".

Rick begleitet Klaus eine Weile durch die Geschäfte, in denen dieser auf der Suche nach einem Farbband für seinen Nadeldrucker ist. Wir sehen eine musikuntermalte Montage von verschiedenen Verkäufern - manche starren nur leer, andere brechen in lautes Gelächter aus und reichen die "Anfrage" an ihre Kollegen weiter, die es ebenfalls amüsiert.

Am Ende der Montage stehen Rick und Klaus wieder an einem Verkaufsschalter, an dem sie ausgelacht werden. Rick wird die Sache langsam doch unangenehm.

Rick: "Tja, das war wohl der letzte Laden..." [leise] "...zum Glück."

Klaus: [nickt] "Scheint so..."

Sie schlendern davon, während im Hintergrund weiter gelacht wird. Klaus pfeift ein Weihnachtslied.

Rick: "Warum so gut gelaunt? Du hast dein Farbband doch nirgends bekommen?"

Klaus: "Wie? Ach, das macht nichts. Ich habe bei mir daheim mindestens 3 Kisten voll mit passenden Farbbändern..."

Rick bleibt ruckartig stehen.

Rick: [erstaunt] "Was zum...? Wieso haben wir uns dann in den letzten 8 Geschäften von allen Verkäufern auslachen lassen?"

Klaus blickt sich um - auf die gehetzt wirkenden Leute im Laden und dann auf die immer noch amüsierten Verkäufer.

Klaus: [achselzuckend] "Ich sehe an den Feiertagen eben gerne fröhliche Menschen..."

Er schlendert gutgelaunt aus dem Bild, Rick bleibt verdutzt stehen.

[Dem Drucker begegnen wir später in der Folge nochmals, als ihn Klaus zu Ricks "Weihnachtsfeier" mitbringt und der Drucker über dem Abspann mit seinem Druckkopfmotor Weihnachtslieder spielt - was ständig erstaunt von Rick kommentiert wird.]


Weitere Szene aus "Xmas Partey".

Pfarrer: "Hast du irgendwelche Vorschläge, um meine heutige Predigt hipper zu gestalten..."

Rick: [winkt ab] "Lieber nicht. Erinnern sie sich noch an Alex´ Ansprache letztes Jahr beim Weihnachtsmarkt?"

Pfarrer: [nachdenklich] "Oh ja, richtig..."

Die Szene blendet zurück zum Weihnachtsmarkt im letzten Jahr. Alex hat auf der Bühne gerade eine kritische Rede gegen Kommerz und Völlerei zur Weihnachtszeit im Angesicht von Krisen und Welthunger beendet. Das Publikum ist not amused.

Alex: [in Mikrofon] "...lassen sie mich die Ausführungen mit folgender Denkanregung beenden..."

Sie blickt in Richtung der übergewichtigen Honoratioren am Glühweinstand.

Alex: [laut] "Ihr seid übelriechende, Groggurgelnde Schweine..." [Pause] "Vielen Dank..."

Eisiges Schweigen und finstere Gesichter in der Menge. Rick neigt sich von rechts zu Alex rüber.

Rick: [flüsternd, sarkastisch] "Grandiose Ansprache. Ich bin bisher noch nie vom Nikolaus geteert und gefedert worden..."

Rick sieht sich genötigt einzugreifen und schiebt Alex zur Seite ("Lass mich mal..."), um die Situation zu retten.

Rick: [unsicher in Mikrofon] "Äh.....Äh...."

Wir hören seine Gedanken.

Ricks Gedanken: "Komm schon. Jetzt ist deine Chance. Bedeutungsvolle Rede. Geistreiche Kritik. Alex übertrumpfen. Ja."

Rick: [in Mikrofon] "Äh..." [längere Pause, dann energisch und laut] "Unter den Weihnachtskutten den Muff von tausend..."

Er hält inne. Die Blicke sind noch finsterer, ein paar Leute halten ihren Kindern die Ohren zu.
Irgendwo zirpen Grillen und ein Wolf heult in der Ferne.

Rick: [zögerlich] "Ich...äh...komm später nochmal wieder..."

Er läuft nach rechts aus dem Bild (tippel.wav.).

Blende zurück in die Gegenwart.


Szene aus "Eolomea".

Rick: [theatralisch] "Die erste Direktive verbietet die Kontaktaufnahme mit fremden Zivilisationen, Mr. Mike..."

Mike legt das Mikrofon weg und sieht ihn erstaunt an.

Mike: "Was?"

Rick: [zuckt Achseln] "Keine Ahnung. Das wollte ich schon immer mal sagen..."

Er greift sich eine Blechtasse vom Fensterbrett und nimmt einen Schluck daraus.

Rick: [genüßlich] "Ah, Earl Grey..."

Alex: "Das ist Flüssigdünger für die Geranien..."

Rick spuckt die Flüssigkeit prustend wieder aus.


Weitere Szene aus "Eolomea".

Rick: "Was genau ist heute das Hauptproblem der Medien? Womit lenken sie Menschen von der Suche nach Antworten ab?"

Alex: "Mit oberflächlichem Spaß..." [Pause] "...und mit Angst."

Sie schaltet demonstrativ das Radio ein. Wir hören:

Sender 1: "...absolut geiler Fun mit unserer neuen Comedyreihe über zwei krasse..."

Sie wechselt den Sender

Sender 2: "...breitet sich die Infektion weiter aus. Ebenfalls beraten wurde über Nuklearterrorismus und das Ende von..."

Sie schaltet das Radio ab.

Rick: "Eben. Wir aber geben den Menschen echten Rat und Antworten - die Weisheit für ihr Leben direkt aus dem Weltraum..."

Er weist mit einer ehrfurchtsvollen Geste nach oben.

Alex: "Mit anderen Worten - ihr nutzt nur die Tatsache aus, daß die Menschen durch all das... " Sie deutet auf das Radio "...keine Lust mehr haben, die Verantwortung für ihr Leben selbst zu übernehmen?"

Rick: [freudig]: "Das ist der Markt der Zukunft, Baby..."

Er beginnt, in Akten Notizen zu machen.

Alex: "Und? Glaubst du daran? Glaubst du, daß Mike und all diese Menschen mit einem Jungen aus dem Weltraum sprechen?"

Rick: [blickt auf] "Natürlich. Ich habe es doch im Radio gehört..."

Alex: [bohrt nach] "Und?"

Rick: [hält inne] "Ich glaube, daß es völliger Humbug ist." [schreibt weiter] "Und jetzt entschuldige mich - der Kostenplan für die neuen Werbekunden in der Sendung muß fertig werden..."