Staffel 5

Folgen 81 - 100

81. Der Orchideengarten

Weil der alte Besitzer einer verfallenen Villa in Bruchbach kürzlich verstorben ist, sollen Alex und ihr Chef von der Gärtnerei den verwilderten Garten und das zugewachsene Haus in Augenschein nehmen. Verborgen im Garten findet Alex dabei durch Zufall ein altmodisches, pavillionartiges Gewächshaus, in dem sich ein fremdartiger Orchideengarten verbirgt. Schnell macht die Story über das "geheime Paradies" ihre Runde in den Medien der Stadt und zahlreiche Bürger stehen an, um die Orchideen zu bewundern. Ein Sachverständiger findet jedoch heraus, daß der wahre Schatz nicht die Pflanzen sind, sondern das kunstvolle Gewächshaus, weil es die letzte existierende Arbeit eines weltbekannten Glashauskünstlers der Jugendstilzeit darstellt.

Da die Orchideen durch ihr Wachstum den Fortbestand des Glashauses bedrohen, wird dieses auf staatliche Anordnung hin völlig ausgeräumt und die Orchideen in ein modernes Gewächshaus verfrachtet. Dort beginnen sie ohne erkennbaren Grund aber sofort zu verwelken und abzusterben. Alex entschließt sich, die Pflanzen zu retten und zurück in den Pavillion zu bringen. Und bei dieser Aktion muß sie sich die Frage stellen, ob es ihr die Pflanzen wirklich wert sind, ihren Ausbildungsplatz zu verlieren. Oder steht ihr Chef gar auf ihrer Seite? Und sollte am Ende ausgerechnet mal wieder einer von Ricks Plänen die rettende Idee beeinhalten?

=> Sozialsatire, ökologische Folge

82. Vier auf dem Geisterschiff

Die Stadt hat den Wettbewerb einer großen Reederei gewonnen - mit dem Resultat, daß das neueste Kreuzfahrtschiff der Linie nun auf den Namen "MS Bruchbach" getauft wird. Zur Schiffstaufe an der Küste finden sich denn auch zahlreiche Würdenträger und interessierte Mitbürger der Stadt ein. Bei der anschließenden Feier auf dem Schiff bewirkt einer von Ricks Scherzen jedoch, daß eine tote Möve auf das Oberdeck des Schiffes fällt - und sofort eine Vogelgrippe-Panik auslöst. Bei der Evakuierung bleiben dann sowohl Rick und Mike, als auch der Bürgermeister und seine Frau unabsichtlich auf dem Schiff zurück. Dieses treibt durch einen technischen Defekt allein mit seinen vier Passagieren raus auf das Meer.

Keine der beiden Gruppen an Bord weiß jedoch von der anderen und hält sich für die einzigen Personen. Dies führt schnell zu Verwicklungen, als jeder die Spuren des anderen als Hinweis auf Spuk und Klabautermann deutet. Als sich das Schiff als ein simpel kaschiertes Billigprodukt voller bizarrer Details herausstellt (aufgemalte Rettungsringe etc.) und noch dazu in schweren Seegang gerät und dadurch ein surreales Eigenleben entwickelt, wird die Situation immer obskurer. An Land streiten derweil die Behören über die Zuständigkeit und die Reederei will die Sache möglichst vertuschen, so daß sich Alex allein mit einem kleinen Motorboot aufmacht, dem Schiff zu folgen. An Bord haben sich die Gruppen inzwischen gefunden und nach einigen Streitereien über die "Kapitänsrolle" strandet die MS Bruchbach auf einer dänischen Insel und bekommt es mit verärgerten Fischern zu tun.

=> surreale Parodie und Hommage

83. Deimos Anomaly

Rick und Mike lassen sich von Alex überreden, sie in das Planetarium drüben in der Großstadt rechts von Bruchbach zu begleiten. Wie sich herausstellt, dient dies aber noch nicht mal einem "spacigen" Trip in die Wissenschaft, sondern eher einem Protest gegen die neuen Besitzer, die die Vorführungen gekürzt, vereinfacht und mit Werbebotschaften unterlegt haben. Während sich Alex dort mit dem Management anlegt, schleichen sich Rick und Mike lieber gelangweilt in ein Treffen radikaler Hobby-Astronomen, die die marxistische Weltrevolution *und* die offizielle Rückbeförderung von Pluto in den echten Planetenstatus fordern.

Währenddessen stellt sich heraus, daß die neue Verwaltung in Zusammenhang mit Christmas Inc. America steht - und das deren Zukunftspläne für das Planetarium kaum positiv sein dürften. Desweiteren scheinen sich eine ganze Menge von seltsamen Figuren im Gebäude sehr für einen Umschlag zu interessieren, in dem sich ein Foto von der aktuellen europäischen Mars-Mission befindet. Rick vermutet konspirative Alien-Aktionen und bedient sich seines neu gefundenen Ruhmes unter den Hobby-Astronomen, um die vermeintliche Verschwörung aufzudecken. Am Ende stellt sich dann alles als harmlos heraus - oder etwa doch nicht?

=> Spaßfolge

84. The Mikey Vanishes

Weil Rick nach eigener Aussage aus irgendwelchen Gründen im Moment gegen Zugfahren allergisch ist, brechen Alex und Mike ohne ihn zu einer nostalgischen Fahrt auf einer neuen Museumsrundstrecke quer durch den Bruchbacher Wald auf. Nach leichtem Durcheinander beim Einsteigen (Mike gerät zuerst in das falsche Abteil) landen die beiden denn auch zusammen mit einigen recht seltsamen Gestalten in einem Wagon und die Fahrt beginnt. Nachdem Alex nur kurz eingeschlafen war, stellt sie beim Aufwachen jedoch fest, daß Mike nicht mehr im Abteil ist - damit aber nicht genug: die anderen Fahrgäste behaupten plötzlich, daß sie niemals einen Begleiter hatte und bereits allein in den Zug gestiegen sei.

Bei einem kurzer Anruf bei Rick (bevor der Handykontakt unterbrochen wird) reden die beiden völlig aneinander vorbei, so daß Alex langsam tatsächlich glaubt, Mike hätte sie gar nicht begleitet. Als sie jedoch eindeutige Spuren seiner Anwesenheit findet, macht sie sich zusammen mit dem jungen Schaffner auf die Suche nach der Wahrheit. Und was haben die anderen Mitreisenden mit der Sache zu tun, wie z.B. der Mann mit dem Schrankkoffer, der seltsame Zigarrenverkäufer, der Vogelhändler und speziell auch die dicke Folklore-Tanzgruppe aus Ventenburg, die scheinbar weder musizieren, noch tanzen kann?

=> Krimiparodie, Hommage

85. Rick macht blau (und niemanden kümmerts)

Beim Durchwühlen seiner alten Schulsachen findet Rick einen Notizzettel, auf den er vor einigen Jahren seinen Zeitplan für einen perfekten Schulschwänz-Tag als Strichliste aufgezeichnet hatte. Da seine normale Schulzeit aber seit letztem Jahr zu Ende ist, ist dieser Plan nie verwirklicht worden - was Rick jedoch nicht einsehen möchte. Also setzt er in seiner alten Schule durch, daß er dort unbedingt noch einen Nachsitztag an Fehlstunden abzuleisten hat. Obwohl ihn dort keiner mehr wirklich sehen will, gibt der Rektor letztlich nach. Und mit Hilfe von Mike und Alex soll nun der perfekte (verspätete) Blaumachtag realisiert werden.

Leider gehen die Dinge von Anfang an schief. Mike und Alex hätten beruflich andere Sachen zu tun, keinen der Lehrer oder den Rektor kümmert es, daß Rick aus dem Gebäude abhauen möchte und der finstere Hausmeister hätte mit Rick noch eine spezielle Rechnung offen. Und trotzdem gelingt es Rick irgendwie den ganzen Tag nicht, auch nur einen Punkt seiner Strichliste umzusetzen oder vom Schulgelände "mit Stil" abzuhauen - bis er zu einer Einsicht kommt. Eine chaotische Story über Schule, Leben, geklaute Lehrerautos, alte Baguettbrote, das Bildungssystem und vergangene Lebensabschnitte und Chancen, die nicht wieder kommen.

=> Spaßfolge, Charakterfolge

86. Der Weg nach Ithaka

Während einer wenig erfreulichen Wartezeit im Smog und Trubel der Hauptverkehrsstraße der Großstadt erinnert sich Alex durch den Anblick einer einzelnen Blume auf dem Asphaltboden plötzlich an eine Episode aus ihrer frühen Kindheit. Vor vielen Jahren war sie ihren Eltern bei einem Ausflug in den Bruchbacher Bergen weggelaufen und hatte dann tief im Wald ein scheinbar völlig unberührtes Tal mit hohen Felswänden, Blumenwiesen, einer seltsamen Ruine und einem wunderschönen Wasserfall gefunden. Sie erinnert sich auch, daß ihr Vater sie dann dort gefunden und zurück in die Zivilisation gebracht hat. Und genau dieser Zivilisation will sie nun zumindest für einige Tage entkommen und dabei das Tal aus ihrer Kindheit wiederfinden.

Martin bleibt seltsam vage, als sie ihn auf den damaligen Ort anspricht und versucht, ihr die Suche auszureden. Trotzdem bricht Alex zufuß auf in die Berge. Rick und Mike gegenüber erklärt Martin jedoch, daß es dieses geheime Tal überhaupt nicht gibt - er hat Alex damals schlafend (und offenbar auch träumend) im Wald vor einem Holzschild gefunden, auf dem das vermeintliche Tal mit der Ruine und dem Wasserfall nur als Mineralwasser-Werbung für Wanderer aufgemalt war. Also machen sich die Drei auf, um Alex zu folgen und ihr die Suche doch noch irgendwie auszureden - oder nach Ricks Plan das Tal einfach auf die Schnelle mit ein paar Filmkulissen nachzubauen. Das Ende dieser Reise ist jedoch für jeden Beteiligten überraschend.

=> Charakterfolge

87. Bruchbach Serenade

Aufgrund eines (aus Tourismusgründen relativ frei erfundenen) Stadtjubiläums möchte sich Bruchbach in einer bundesweiten Fernsehsendung mit einem selbstproduzierten Kurzfilm präsentieren. Da die Einreichung von Beiträgen allen Bürgern der Stadt offensteht, versuchen sich entsprechend viele Leute daran, ihre Heimatstadt mit Personen, Ereignissen, Orten und Geschichte(n) medial darzustellen. Um Kosten zu sparen, wendet sich der Bürgermeister an einen berühmten Regisseur klassischer deutscher Heimatfilme, der passenderweise im Altenheim der Stadt wohnt und beauftragt diesen mit dem "offiziellen" Kurzfilm zur Stadt.

Auch Alex versucht sich an einem künstlerischen Kurzfilmbeitrag - das Resultat ist ein eher surreales Mischwerk aus diversen Avantgarde-Regisseuren und Michael Moore. Der Beitrag von Rick und Mike ist wiederum mehr im hastig-gestylten Action-Stil eines Jerry Bruckheimer/Michael Bay-Films gehalten. Bei der Endausscheidung in der Stadthalle sehen wir diese drei Filme der Reihe nach als Segmente  - und dem Publikum wird schnell ersichtlich, daß sich die Beiträge gegenseitig widersprechen und auf ihre Weise je ein völlig unterschiedliches Bild von Stadt, Leuten und Geschichte zeichnen. Aber was ist nun die Wahrheit über Bruchbach? Ausgerechnet ein unerwarteter, vierter Beitrag könnte diese Frage beantworten.

=> Segmentfolge, Mediensatire

88. Alex Dans Le Metro

Nachdem Rick beim Aufräumen im Reisebüro aus Versehen eine Mappe mit teuren Fotos für eine Fotoausstellung zum Thema Pariser Metrostationen geschreddert hat, bleibt ihm nur ein Ausweg - selbst nach Paris fahren und alle Fotos nachfotografieren, bevor sein Chef aus dem Urlaub zurück ist. Da Alex schon immer mal mit der Metro fahren wollte und dabei auch den Drehort ihrer Lieblingsfernsehserie am Montmatre besuchen möchte, begleitet sie Rick und Mike. Der Plan geht jedoch bereits kurz nach der Ankunft schief, als die drei wegen eines sprachlichen Mißverständnisses zu früh an der falschen Metrostation aussteigen.

Sie finden sich in einem sterilen Bürostadtkomplex wieder, der nur aus Stahl, Glas, Plastik und Beton zu bestehen scheint. Um die ganze Sache noch zu verkomplizieren, benötigen sie eine Codekarte, um wieder in die vollautomatische Metro-Station unter dem Komplex zu kommen. Diese Karten trägt angeblich ein Service-Techniker namens Monsieur Qui mit sich, den es im Gebäude zu finden gilt. Und damit beginnt die Odyssey durch die rechtwinkligen Gänge und Hallen, wobei allerlei schräge Charaktere den Weg kreuzen, inklusive einer internationalen Touristengruppe, die offenbar mit dem Begriff Montmatre überhaupt nichts anfangen kann.

=> Sozialsatire, Hommage

89. The Wizard of DOS

Ein Fernsehteam interviewt auf der Straße ausgerechnet Klaus zum Thema Web 2.0 und neue Medien - mit dem Resultat, daß Bruchbach in einer bundesweiten Sendung als rückständigste Stadt Deutschlands veralbert wird. Um dem Imageschaden bei Touristen und Investoren wieder entgegenzuwirken, meldet der Bürgermeister die ganze Stadt zu einem von der Großindustrie gesponsorten Pilotprojekt an: jeder Mitbürger bekommt Gratiszugang zu einem virtuell-futuristischen Abbild der Stadt namens "Bruchbach Zitadelle 1.5", das als eigene Onlinewelt leben und im Web gedeihen soll. Sollte nach 3 Monate (wie vom Projekt vermeintlich beabsichtigt) eine Art von transhumanistischer Idealwelt entstanden sein, winken Preisgeld und Investitionen.

Auch Alex glaubt anfangs an den Erfolg der Idee, muß jedoch schnell feststellen, daß die Zitadelle immer mehr zu einem Ort von plumper Geschäftemacherei wird, nachdem neue Add-Ons hinzugefügt wurden. Gerade auf Mike hat der "moralische Verfall" der Onlinewelt einen negativen Einfluß. Er findet jedoch per Zufall eine versteckte Hilfe-Datei, in der erklärt wird, daß eine Funktion namens "Zauberer von DOS" die Spielwelt wieder in einen ursprünglichen und friedvollen Zustand zurückversetzen kann. Da die Bewertung des Projekterfolges kurz bevor steht, machen sich Alex, Rick und Mike (bzw. deren Avatare im Spiel) daher auf, diese große Quest zu lösen und den Zauberer zu finden. Auf dem Weg dorthin kommen Alex aber berechtigte Zweifel an den wahren Zielen der Weltenbetreiber und der Studie.

=> teilweise CG-animierte Sozialsatire

90. Der Kontrakt des Cartoonzeichners

Nachdem Trickserienmogul Alf Rudmann scheinbar bei einem Flugzeugunglück ums Leben gekommen ist, wird ausgerechnet Rick vom örtlichen Fanmagazin darauf angesetzt, für den Nachruf herauszufinden, was dessen (ominöses) letztes Wort bedeuten soll. Zusammen mit Alex und Mike macht sich Rick also auf, alle möglichen Leute aus Rudmanns persönlichem Umfeld zu befragen: seine frühere Klassenlehrerin, den Nachlaßverwalter seines ehemaligen Mäzenen, Colonel Henchman und viele andere. Dies ist die Basis für eine Reihe von verschachtelten Rückblenden auf den Werdegang des Charakters.

Nach und nach zeichnet sich das Bild eines Mannes, der in seiner Jugend immer nur Menschen mit seinen Zeichnungen glücklich machen wollte, der im Laufe seines Lebens aber immer mehr zur "dunklen Seite" wechselte: Massenmarkt, Merchandise und last but not least die Weltbeherrschung. Und gerade als Rick glaubt, eine Antwort auf die Frage nach dem letzten Wort gefunden zu haben, tritt eine völlig unvorhergesehene Situation ein, die alles über den Haufen wirft und die Wahrheit des zuvor gehörten doch wieder in einem anderen Licht erscheinen läßt.

=> Parodie, Mediensatire

91. Chequered Love

Weil seine alte Kiste den Geist aufgegeben hat, muß Rick nun häufig als "Taxi" für Klaus einspringen. Deshalb ist er erfreut, als Klaus auf einer dieser Fahrten in einem schäbigen Hinterhof plötzlich seine Art von Traumwagen entdeckt - einen rostigen 1981er VW-Bus mit Heckspoiler - und diesen trotz ominöser Andeutungen des Besitzers sofort kauft. Als sich Rick dann bei der holprigen Heimfahrt mit dem klapprigen Wagen jedoch seine Hand im Handschuhfach einklemmt und sich beim Aussteigen am Fuß verletzt, versteigt er sich in die obskure Idee, daß der neue Wagen von Klaus böse sei.

Einige Seltsamkeiten in den nächsten Tagen scheinen Rick zu bestätigen. So tauchen am Auto plötzlich Ersatzteile auf, die es seit Jahren nicht mehr zu kaufen gibt und das UKW-Radio im Wagen spielt nur anachronistische Nachrichten und die besten Pophits aus den frühen 80ern. Auch Klaus zeigt diverse Verhaltensauffälligkeiten. Als eines Morgens der örtliche Elektronik-Großmarkt ramponiert ist und gleich mehrere Regale mit iPods plattgefahren sind, scheinen all die Reifenspuren auf dem Boden Ricks dunklen Verdacht zu bestätigen - zumal Klaus auch kein Alibi hat (er sagt, er war die ganze Nacht im Bett, nachdem ihm nach dem Genuß eines Raider-Schokoriegels irgendwie schlecht war). Niemand will jedoch auf Ricks Warnungen hören.

Später in der Nacht bleibt Rick unterwegs mit seinem Auto in einem Gewittersturm ohne Benzin liegen und macht sich durch den Regen und Hagel zufuß auf den Rückweg, als plötzlich die Scheinwerferlichter des VW-Busses in der Ferne auftauchen. Ist dies der große Showdown? Oder wird sich die Situation am Ende ganz anders aufklären?

=> Halloween-Folge, Spaßfolge

92. Rick vom Jupiter

Am Anfang der Folge verspricht uns Zukunftsprophet "Rickwell" in einer schrägen Ansprache die absolute Wahrheit über all die schrecklichen, zukünftigen Dinge, die sich damals in jener Schicksalswoche zugetragen haben. Wir sehen zwei TV-Produzenten, die (auf der Suche nach neuen Realityshow-Formaten) im Internet zufällig auf einen Zusammenschnitt von Ricks und Mikes arg eigenwilliger Version von "Raumpatroullie Orion" stoßen (siehe Staffel 1, Folge 5). Die beiden TV-Produzenten machen Rick das verlockende Angebot, daß er nochmal einen solchen Science-Fiction-Film produzieren sollen, während ihn ein Kamerateam vom Sender dabei begleitet - angeblich alles unter dem Motto "Junge Regietalente im Web produzieren die Zukunft".

Rick willigt ein - stellt aber schnell fest, daß das vorgegebene Skript über Mondwesen vom Jupiter selbst für seinen Geschmack zu sinnbefreit ist, die angeblich professionellen Schauspieler keinen Plan haben und die "Spezialeffekte" allesamt schiefgehen. Als er mit Alex im Sendergebäude etwas recherchiert, stellt sich heraus, daß für diese Realityshow zwei Teams an SF-Filmen arbeiten - eines mit Profis und modernster Technik und eines als ein komödiantischer Pausenfüller für die Sendung. Und so langsam erkennt Rick, daß die letzte Rolle ihm und seinem Team zufällt. Am Ende haben die Produzenten aber nicht mit der Improvisationsfreude von Rick & Co gerechnet - und auch nicht mit dem (von Alex überarbeiteten) neuen Filmskript.

=> Spaßfolge, Mediensatire

93. Das Focaultsche Schnitzel

Bei der Arbeit findet Alex im Gras des Stadtparks zufällig eine goldene Taschenuhr mit seltsamen Gravuren. Neben der Uhr liegt ein Zettel, auf dem mit Kugelschreiber in blauer Schrift die Zahlenreihe 7-3-5-3-0-7-0-9 vermerkt ist, darunter mit anderen Farben und Stiftsorten mehrere, zusammenhanglos wirkende Zeilen. Da Uhr und Zettel irgendwie ihre Neugier wecken, beschließt Alex, diese vorerst mit nach Hause zu nehmen (und sich Gedanken darüber zu machen) bevor sie zum Fundbüro geht. Tatsächlich stößt Mike durch Zufall auf die Lösung der Zahlenreihe - auf einen Taschenrechner eingetippt, ergibt sie auf dem Kopf stehend schlicht das Wort "Goldesel" - was sich wiederum als Antwort in die Textzeilen zu fügen scheint.

Alex kommt auf die Idee, daß sich hinter Uhr und Zettel der Start für eine elaborate Schnitzeljagd durch Bruchbach verbergen und diese quasi eine "Herausforderung" an den Finder darstellen. Als sie sich mit Rick und Mike auf die Spur begibt, scheinen sich tatsächlich weitere Indizien zu finden, die auf immer neue Zielorte verweisen - quer durch die Stadt, mittels Büchern, Mathematik, Stadtplänen und sogar der Rosenbeete im Schloßpark. Nur was ist das Ziel? Rick erkennt schließlich, daß die Kette vermeintlicher Hinweise genauso gut auf Zufall und Wunschdenken begründet sein könnte und man immer "Muster" findet, wenn man welche finden will. Vielleicht lagen Uhr und Zettel nur so im Gras, ohne daß es überhaupt ein Ziel oder einen Erfinder einer Schnitzeljagd gab? Warum aber enden die "Spuren" dann beim alten Observatorium? War die Suche das Ziel oder wartet dort eine Überraschung?

=> philosophische Folge

94. Träumen Mädchen von elektrischen Schafen?

Beim Herumspielen am Computer in der Stadtbücherei kommt Mike über einen mysteriösen Link in eine Art Chatforum. Dort trifft er auf ein Mädchen namens Ava und freundet sich online schnell mit ihr an. Innerhalb der nächsten Tage (sie ist neben Mike stets der einzige Gast in diesem Chat) vertieft sich diese Freundschaft und Mike erkennt, daß er hier endlich mit einer Seelenverwandten zu sprechen scheint. Als Rick die Sache mitbekommt, versucht er Mike den Kontakt auszureden, da nach seiner Erfahrung hinter solchen "Online-Freundinnen" stets nur irgendwelche fettleibigen, pickeligen Nerds stecken, die andere Anwender veräppeln.

Mike glaubt das jedoch nicht. Als die Aussagen von Ava im Chat aber ungewöhnlich werden und sie plötzlich gar nicht mehr online zu erreichen ist, befürchtet er, daß ihr etwas passiert sei. Ein schräger Hacker verschafft Rick und Mike die Adresse, von der aus Ava kommuniziert hatte - was sich erstaunlicherweise als das neue Forschungslabor von Christmas Inc. America herausstellt. Als Mike und Rick dort für eine "Rettungsaktion" nachforschen, führt sie die Spur ausgerechnet in die Abteilung für digitales Marketing des Konzerns - und zu einer großen Überraschung für Mike und der Erkenntnis, daß manche Dinge wohl zu perfekt wären.

=> Charakterfolge

95. My Fair Alex

Als Alex einen bundesweiten Mathematikwettbewerb gewinnt, soll sie natürlich auch groß in der lokalen Zeitung herauskommen. Da der Redakteur den Artikel aber etwas weniger "langweilig" gestalten will, greift er zur Illustration auf ein Bikini-Foto von Alex zurück, daß Rick im letzten Jahr ohne ihr Wissen eingereicht hatte. Unter der Schlagzeile "Klug und Sexy" wird der Artikel sogar zum Riesenerfolg in der Stadt. Alex will zuerst gegen den implizierten Sexismus protestieren, erkennt dann jedoch, daß sie plötzlich viel zuvorkommender behandelt wird und auch in anderen Bereichen erfolgreicher zu sein scheint. Erstaunlicherweise mischt sich nun auch Lenina Maybach ein, die Alex plötzlich als "Typenberaterin für die neue Weiblichkeit" zur Seite stehen will.

Zur allgemeinen Verwunderung fügt sich Alex sehr schnell in diese Rolle und tritt in (geliehener) Designerkleidung und Schmuck als verführerische "Dame von Welt" auf. Dies führt sogar dazu, daß eine nur wenig gehaltvolle Ansprache von ihr mit zur Rettung eines Waldstückes beiträgt. Ausgerechnet Rick ist über diese scheinbar grob oberflächliche Wandlung mehr als verärgert, Martin erklärt ihm jedoch, daß seine Tochter ja nun vielleicht das Leben gefunden hat, daß sie insgeheim immer haben wollte. Rick wird jedoch arg mißtrauisch, als Alex (auf Leninas Empfehlung hin) am anderen Ende der Stadt eine Rede über Klugheit und Schönheit halten soll - und zwar ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als eine Sicherheitsinspektion in Walter Maybachs umstrittener, neuer Fabrik für Klärschlamm-Recycling stattfindet.

=> Sozialsatire, Charakterfolge

96. Der Golem - Wie er mit Alex Einkaufen ging

Als bei Vermessungsarbeiten am Stadtrand ein alter, überwucherter, jüdischer Friedhof quasi wiederentdeckt wird, beginnt sich Alex etwas mit der Geschichte der jüdischen Gemeinde in Bruchbach zu beschäftigen. Sie entdeckt zu ihrem großen Erstaunen, daß es noch immer eine kleine Gemeinde gibt, von der sie bisher nie gehört hatte. Als Ursache macht sie nach kurzen Recherchen schnell aus, daß es selbst bei Teilen des Bildungsbürgertums der Stadt einen latenten Antisemitismus gibt. Als dann sogar Gerüchte über derlei Vorurteile die Runde machen, sieht sich der Bürgermeister veranlasst, als "Gegenaktion" einen größeren Geldbetrag für die Instandsetzung des Friedhofs zur Verfügung zu stellen - wobei das Geld jedoch an anderer Stelle ebenfalls gebraucht würde.

Auch weitere Aktionen von Alex scheinen nicht von Erfolg gekrönt zu sein: ein Informationsabend in der Stadthalle läuft nicht wie geplant - auch ihre Aktion, den Friedhof mit Blumen aus der Gärtnerei schmücken zu lassen, hat nicht den gewünschten Erfolg, da es im Judentum traditionell unüblich ist, Gräber mit Blumen zu schmücken. Als ihr die Gemeinde dann auch noch erklärt, daß sie als Gruppe von Menschen gar keine Publicity und Bevorzugung will und den Ressentiments auf ihre Weise und durchaus mit eigenem Humor begegnen will, ist Alex verunsichert, welche "Seite" Recht hat. Und während sich Rick und Mike als Gäste einer jüdischen Hochzeitsfeier nicht wirklich korrekt benehmen, geht Alex nach draußen in den Garten. Dort hat sie einen surrealen Traum, in dem ihr Paul Wegeners Golem ohne Worte in einer kleinen Rundreise durch Raum und Zeit einen Weg aufzeigt.

=> Charakterfolge

97. Vom Tag, als Tütenmann die Welt rettete

Die Handlung der Folge läuft außerhalb der Kontinuität und Realität der Serie, was bspw. durch einen leicht geänderten Zeichenstil und eine NeoGothic-stilisierte Darstellung der Stadt unterstrichen werden kann.

Als unser Held am Morgen einen Blick in die Tageszeitung wirft, findet er dort ein erstaunlich präzises Horoskop, das ihm neben weiteren zutreffenden Details auch verrät, daß er heute um 15:46 Uhr die Welt retten wird. Die folgende Handlung wird mit immer wieder eingeblendeten Uhrzeiten und kurzen Fragmenten von Parallelhandlungen durch diesen Tag führen. Hauptsächlich muß sich Tütenmann aber zuerst mit anderen Problemen beschäftigen: ein Kongress zweitklassiger Superschurken tagt soeben in der Stadt und hat sich aus Ideenmangel das Stehlen von Tütenmanns linker Socke zu Klonzwecken auf die Tagesordnung geschrieben. Der maskierte Turmbeutelvergesser wird scheinbar gerade von einem erfolgreicheren Helden als Sidekick abgeworben - und zu allem Überfluß muß sich unser Held auch noch Soap-mäßig mit zwei überkandidelten Tüten-Groupies herumärgern. Als ob dieser Plot noch nicht überfrachtet genug wäre, nähert sich auch noch der Zeitpunkt 15:46 Uhr - mit unerwarter Auflösung.

=> Spaßfolge, Parodie

98. Die Geschichten anderer Leute

Mike findet einen alten Karton im Gebüsch und schüttet dessen Inhalt auf den Bürgersteig. Da Alex jedoch wegen eines Termins zum Weitergehen drängt, läßt er den Inhalt einfach dort liegen. Als Klaus vorbeikommt, findet er in dem Haufen eine alte Platine mit elektronischen Bauteilen, die er für ein "ultimatives" 70er-Gerät bei sich daheim schon seit Jahren sucht. Dummerweise bleibt die Platine nicht lange in seinem Besitz, denn mit einem 16-jährigen Retrofan ist ein neuer Konkurrent in der Stadt. Zwischen den beiden entwickelt sich eine komplexe Jagd nach dem Bauteil, die schnell den visuellen Stil einer Agententhriller-Parodie annimmt. Am Ende scheint Klaus triumphieren zu können. Oder etwa doch nicht?

Inzwischen kommen Walter und Lenina Maybach nach einer Autopanne an dem Inhalt des Kartons vorbei. Eine verbeulte alte Öllampe läßt Walter in ungewohnt melancholischer Weise über ein Erlebnis aus seiner Kindheit in den 50ern nachdenken, als er zusammen mit einem Freund aufbrach, den Schatz der "Ritter von Bruchbach" zu suchen, um ein reicher Mann zu werden. Wir sehen die Geschichte in einer sepiafarbenen Rückblende. Als Letztes kommt Radiomoderator Randolf an dem Haufen vorbei und pickt sich eine vergilbte Musikkassette heraus. Als er sich diese im Sender anhört, ist es das idealistische Demotape einer jungen Band, die Erfolg haben möchte. Da Randolf die Musik gut gefällt, versucht er per Sender und Hörer, Sänger und Band zu finden. Zuerst hat er keinen Erfolg - dann gibt es jedoch ein erstaunliches Ergebnis. Als Alex und Mike zuletzt wieder an dem Haufen Kram vorbeikommen, stellt Mike enttäuscht fest, daß die besten Sachen schon jemand anderes mitgenommen hat.

=> Segmentfolge

99. Blutgericht in Bruchbach

Als die Stadt für einen überregionalen Werbeprospekt eine Besichtigungstour in verschiedenen "Touristenattraktionen" der Region durchführt (die alle entweder lausig sind oder auf Ventenburger Stadtgebiet liegen), ist auch Rick im Auftrag des Reisebüros mit von der Partie. Am Ende der Tour landet die Gruppe dann in einem ehemals berühmten Wirtshaus im Bruchbacher Wald, in dem jedoch seit Jahren die Gäste ausbleiben. Rick hat die Ursache schnell gefunden: die Story vom romantischen Räuberwirtshaus im tiefen Wald ist viel zu "1950er" für den modernen Touristen von heute, der Spannung und Nervenkitzel erleben will. Durch Ricks Versprechen von riesigen Touristenmassen läßt sich auch der Bürgermeister mal wieder überzeugen.

Ein neues Werbeimage ist (gegen den Willen des Besitzers) schnell konstruiert: mit einer erfundenen Hintergrundstory wird aus dem harmlosen Wirtshaus ein Ort grausiger Verbrechen, in dem noch heute bisweilen Gäste gefoltert, ausgeweidet, geköpft und unter Umständen sogar umgebracht werden. Mit Hilfe eines Effektspezialisten vom Film und Schauspielern wird die Vorstellung von unterhaltsamer Gewalt und Voyeurismus schnell bei Jung und Alt beliebt. Problematisch wird die Sache erst, als Ricks neue Story über ausgestoßene, schwedische Nudisten-Metzger, die im Wald leben, ein Eigenleben zu entwickeln scheint - und auf dem angrenzenden Campingplatz am See eines Abends eine Gruppe hipper Teens plötzlich spurlos verschwindet.

=> Spaßfolge, Mediensatire, Parodie

100. Et in Arcadia Ego

Nach einem Streit wegen einer Nichtigkeit wirft Rick Alex irgendwo in der Heidelandschaft außerhalb von Bruchbach aus seinem Auto und läßt sie dort stehen. Nachdem sie sich auf dem Rückweg zufuß in die Stadt verirrt hat, trifft sie zufällig einem seltsamen Schäfer mit seiner Herde. Dieser bietet ihr freundlich an, sie zurück bis zur Stadt zu bringen. Auf dem Weg dorthin fällt Alex aber schnell auf, daß der Schäfer ihr seltsame Fragen stellt und außerdem scheinbar über etliche Dinge aus ihrem Leben und dem ihrer Freunde Bescheid zu wissen scheint. So scheint er besonders interessiert an verschiedenen Objekten zu sein, z.B. an dem uralten Aborigine-Glücksbringer aus Folge 26, an der Karte mit dem rätselhaften Text, den der Auskunftscomputer Alex in Folge 42 auf ihre Frage nach dem Sinn des Lebens ausgedruckt hatte, an der (auf eine Serviette gekritzelten und halbfertigen) Formel, die ihr der Wissenschaftler in Folge 76 geschenkt hat und an dem unscharfen Diafoto aus dem Umschlag aus Folge 83.

Die Reise zurück in die Stadt nimmt immer surrealere Formen an und der Schäfer beharrt darauf, von Alex zu erfahren, was sie im Physikraum gesehen hat, den sie in Folge 60 als einzige betreten hat. Als sie schließlich vor dem Schäfer wegläuft, fällt sie in einen Felsspalt und landet in einer Höhle. Dort hat sie nach kurzer Zeit im Dunkeln eine seltsame Vision, u.A. mit Szenen mit Rick und Mike vor einem rauchenden Abgrund, dem Bürgermeister, der niedergeschlagen mit einem Aktenkoffer in der Hand im Regen steht, einem riesigen, verspiegelten Gebäudekomplex mit qualmenden Schornsteinen und "Christmas Inc. America"-Logo, Randolfs hell blinkendem Sendeturm, der zu einer Wachskerze wird und schmilzt, Alf Rudmann im weißen Anzug in einem weißen Raum unschlüssig vor einem roten Knopf, flackernde Zahlenreihen und Formeln, ein rotes Buch mit der Aufschrift "Et in Arcadia Ego", dessen Titel zu Ameisen zerläuft, die Silhouette von Bruchbach, hinter der sich große Schatten wie riesige Hände erheben und das gläserne Dach des Museums aus Folge 62, das in einer Druckwelle explodiert. Am Ende sieht sie Rick, der den Kopf schüttelt, sich umdreht und dann nach hinten aus dem Bild geht.

Als sie aufwacht, stellt sie fest, daß sie wieder beim Schäfer ist und offenbar nie in der Höhle war. Sie haben eben die Straße zur Stadt erreicht und der Schäfer verabschiedet sich. Seine Frage nach dem "Zusammenhang" kann Alex nicht beantworten und er meint, daß er dann zu früh dran wäre. Nachdem er gegangen ist (und im nahen Wald mit dem bayerischen Bauernburschen aus Folge 71 zusammentrifft) begegnet Alex auf der Straße wieder Rick, der sich entschuldigt und sie mit dem Auto mitnimmt. Und das gerade zur passenden Zeit, denn von rechts zieht am Horizont ein Gewitter auf.

=> Season Finale von Staffel 5, surreale Folge

[Fortsetzung in Staffel 6]