Staffel 4

Folgen 61 - 80

61. Eolomea

Seit Mike ein uraltes Funkgerät auf dem Dachboden gefunden hat, ist das Funken sein neuestes Hobby geworden. Eines Tages meldet sich über Funk ein kleiner Junge, der behauptet, vom fernen Planeten Eolomea zu stammen - und wird schnell Mikes hauptsächlicher Gesprächspartner. Rick hält die Geschichte für totalen Unfug und hat im Moment auch andere Probleme: durch eine aggressive Werbekampagne und etwas Bestechung in der Stadtverwaltung will der hippe, oberflächliche "Retortensender" Hitantenne Bruchbach FM den kleinen, unabhängigen Radiosender der Stadt (und Ricks Lieblingssender) endgültig vom Markt verdrängen, um alleinige Nr. 1 zu werden. Da immer weniger Leute zuhören, will der Besitzer des kleinen Senders aufgeben.

Durch Zufall beginnt Mikes Freund "aus dem Weltraum" über das Funkgerät gute Ratschläge an die Bürger der Stadt zu verteilen, die den Menschen auch tatsächlich weiterhelfen. Als sich aus den Ratschlägen gar kleine "Wunder" ergeben, wird es schnell zum Stadtgespräch Nr. 1 - und Rick hat eine Idee: diese tägliche Beratungsstunde mit den überirdischen Kräften könnte das Programm sein, das die schwindenden Zuschauerzahlen beenden und damit den lokalen Radiosender retten könnte. Als die Stimme aus dem Funkgerät für die Nacht des 15. August ein kosmisches Himmelsspektakel ankündigt, will Rick dies mit einer riesigen Werbeparty beim Sendegebäude über der Stadt verbinden. Doch mit den dortigen Ereignissen hatte er nicht gerechnet.

=> Mediensatire

62. Das Ornament

Nachdem der alte Brunnen auf dem Marktplatz von Bruchbach endgültig in seine Einzelteile zerfallen ist (mit nassem Resultat für alle Anwesenden) schreibt die Stadt einen Designwettbewerb für den neuen Brunnen aus. Zahlreiche Bürger reichen mehr oder weniger ernstzunehmende Vorschläge ein, am Ende ist die Auswahl aber auf zwei Entwürfe beschränkt: einen im Stil einfachen, aber elegant wirkenden Brunnen und ein überteuertes Konstrukt mit blinkenden und leuchtenden, "multimedialen" Wasserspielen. Das letztere Projekt würde allerdings von Walter Maybach "gesponsort" werden, der sich gerne als Gönner mit einer Plakette auf dieser pompösen Installation dauerhaft verewigen lassen will.

So spaltet sich die Stadt vor der Entscheidung schnell in zwei Lager. Alex unterstützt dabei den jungen Architekten des schlichten Entwurfs, während Rick der Meinung ist, daß die Menschen heutzutage sowieso nur noch Dinge länger anschauen, die irgendwie bunt blinken und leuchten. Da Alex aber ausgerechnet Ricks Hilfe (bzw. einen seiner üblichen Pläne) braucht, um die öffentliche Meinung letztlich auf ihrer Seite zu haben, muß zuerst dieser und nebenbei auch noch der Bürgermeister von der Schönheit der einfachen Ästhetik überzeugt werden. Was bei beiden ein Problem darstellt. Erst recht, wenn diese Überzeugungsarbeit unter Zeitdruck im nächtlichen Kunstmuseum geschehen soll. Für Rick kommt das überzeugendste Argument pro Ästhetik am Ende dann aus einer für ihn völlig unerwarteten Richtung.

=> Gesellschaftssatire, Satire zum Thema Ästhetik vs Reizüberflutung

63. Das blaue Leuchten

Alex hatte einen wirklich schlechten Tag, an dem einige Dinge schief gelaufen sind. Zum passenden Abschluß musste sie dann auch noch Rick im Freibad der Stadt von einem gefährlichen "Stunt" auf dem Sprungbrett abhalten. Dabei ist sie selbst gefallen, wurde klatschnass und hat sich auch noch den Knöchel verstaucht. Um so mehr freut sie sich auf einen geruhsamen Leseabend zuhause - hat aber nicht mit den mehr als seltsamen Dingen gerechnet, die sich dort ereignen. Ihr Vater hat sich im Badezimmer eingeschlossen, will nicht herauskommen und verweigert ihr den Zutritt. Entgegen aller Wettervorhersagen regnet es draußen in Strömen und auch im Haus beginnt es in Räumen massiv durch die Decke zu tropfen (was vorher nie passiert war.)

Damit nicht genug: ein für seine "Rettung" übertrieben dankbarer Rick taucht ständig wieder auf, redet unverständliches Zeug und versucht laufend, Alex zum Verlassen des Hauses zu überreden - was sie wegen des Regens, des verstauchten Knöchels und der Probleme im Haus ständig ablehnt. Auch andere Leute tauchen an der Tür auf und geben kryptisches Zeug von sich. Und dann ist da noch dieses seltsame blaue Leuchten, das an den Fenstern, aus den Ritzen der Badezimmertür, aus der Kellertür und auch an anderen Orten im Haus auftaucht und wieder verschwindet. Und während die Situation im Haus immer chaotischer wird, kommt Alex immer mehr zu der Überzeugung, daß sie um jeden Preis herausfinden muß, was vor sich geht.

=> surreale Charakterfolge

64. Im Ohr des Betrachters

Eigentlich hatte Rick eine Fachzeitschrift über elektronische Überwachungstechnik nur versehentlich abonniert, findet aber schnell Gefallen an dem Thema und kauft sich allerlei elektronischen Überwachungskram. Bald entwickelt er ein erstaunliches Talent und es scheint (rein aus "Übungszwecken") keine Begebenheit und kein Gespräch in der Stadt mehr vor ihm sicher zu sein. Kritik von Alex weist er zurück, weil es in einer Zeit von Fotohandys und Internet ja sowieso kein Privatleben mehr gibt - und er mit seinen kleinen Überwachungsspielereien auch nichts Schlimmeres macht.

Als er jedoch versucht, mit einem neuen, kleinen "Lauschangriff" in der Pizzeria hinter das Geheimnis der Würzmischung seiner Lieblingspizza zu kommen, hat er neben dieser (unappetitlichen) Information noch ein weiteres Gespräch auf der Aufzeichnung - den verrauschten Dialog zweier Sekretärinnen an einem Nebentisch. Und obwohl das Gespräch schwer verständlich ist, versteigt sich Rick in die Theorie, daß hier über ein geplantes Attentat auf Walter Maybach gesprochen wird. Nun stellt sich für ihn die Frage, ob er seine unerlaubte Lauscherei in den Dienst der Gerechtigkeit stellen soll - und vor allem wie.

=> Parodie, Gesellschaftssatire

65. Der Baum im Flörsheimer Wald

Beim Aufräumen auf dem Dachboden stößt Martin auf ein altes Foto, daß ihn und seine Frau im Jahr 1981 zeigen - aufgenommen im Hüttendorf beim Protest gegen die Startbahn West des Frankfurter Flughafens. Spontan fällt ihm bei der Betrachtung des Fotos ein, daß er damals ein mysteriöses Päckchen tief unter einem Baum im Wald vergraben und seiner Frau versprochen hat, dieses Päckchen und den wichtigen Inhalt später einem ihrer Kinder zu geben -  falls sie jemals welche haben werden. Und er will dieses Versprechen nun für Alex einlösen. Mit dem Problem, daß sich an der Stelle des Baumes jetzt die betonierte Startbahn befindet und man sicherlich tief graben muß, um die Vergangenheit ans Tageslicht zu bringen.

Trotzdem bricht er mit einer äußerst ablehnend gestimmten Alex nach Frankfurt auf - mit Rick und Mike eher notgedrungen im Schlepptau. Diese wollen auf dem Flughafen eigentlich nur die Ankunft von Ricks liebstem Actionfilmstar aus Amerika bejubeln, lösen aber durch Unfug schnell einiges an Chaos aus und fungieren so als Ablenkung von Martins Aktion. Am Ende beinhaltet der Trubel neben Rick und Mike auch echte und falsche Filmstars, taiwanesische Schmuggler, übereifriges Sicherheitspersonal, einen alten Wecker und einen großen Schrankkoffer aus Afghanistan. Und dann noch ein mysteriöses Loch mitten auf dem Rollfeld mit einer unerwarteten Überraschung für Alex.

=> Spaßfolge, Satire zum Thema Flughafensicherheit

66. Der Geist in der Muschel

Einem gelangweilten Rick fällt ein neuer Scherz ein: mithilfe einer großen Muschel, eines Mikrofons, eines kleinen Lautsprechers und eines Funkgerätes baut er sich einen künstlichen "Geist in der Muschel". Schnell fallen ein paar Bürger auf den Streich herein und glauben dem ominösen "Piratengeist", der mit Ricks Stimme aus der Muschel spricht und allerlei konfuse Anordnungen gibt. Zufällig findet ein Reporter einer lokalen Boulevardzeitung die Muschel und macht aus dem Geist eine große Story. Bereits zwei Tage später läuft die Stadt über mit Parapsychologen und Geisterjägern. Da Rick die Sache zu sehr aus dem Ruder läuft, hört er mit dem Scherz auf und lässt die Muschel sicherheitshalber verschwinden.

Da all die zahlungskräftigen Geistertouristen aber jede Menge Geld in der Stadt gelassen haben und nicht abreisen sollen, tauchen plötzlich an zahlreichen anderen Orten der Stadt Geisterstimmen auf - im Rathaus, im Supermarkt, sogar aus dem Spucknapf beim Zahnarzt. Und um dieses Chaos der Leichtgläubigkeit zu beenden, müsste Rick zugeben, daß der ursprüngliche Geist auf seinem Mist gewachsen ist. Eine andere Lösung muß her - und die soll sich nach Ricks Idee ausgerechnet in einem finalen Auftritt der Muschel finden.

=> Satire zum Thema Leichtgläubigkeit

67. Die Datenzuwachsrate

Bei einem Flohmarkt-Besuch treffen Alex, Rick und Mike auf Klaus, der dort auf der Suche nach einer seltenen LP aus den 70ern ist. Rick kann dieses tagelange Rumgesuche mit den Händen in staubigen Kisten nicht nachvollziehen und lädt Klaus schmunzelnd zu sich nach Hause ein. Dort zeigt er ihm an seinem Computer, wie simpel es doch heutzutage ist, diese seltene LP in zahlreichen Versionen in digitaler Form einfach per Mausklick aus dem Web zu ziehen, auf riesigen Festplatten "irgendwo" zu lagern und bei entsprechender Langeweile mit einem Klick auch wieder zu löschen.

Leider hat die Vorführung den gegenteiligen Effekt: Klaus ist entsetzt, wie seine persönlichen, medialen Schätze hier zu beliebigen Krümeln in einem digitalen Ozean reduziert werden. Und wo bleibt die Herausforderung des Suchens und die wirkliche Freude beim Finden, wenn alles so beliebig verfügbar ist? Klaus rauscht verärgert ab und will dem Einhalt gebieten. Hilfe erhofft er sich dabei von Alex - die jedoch erstaunlich zurückhaltend reagiert, nutzt sie doch diese "kollektiven" Möglichkeiten bisweilen auch mal selbst aus. Natürlich nur für die gerechte Sache. Oder? Und dann wären da noch die Urheberrechteschützer, die sich gerne der Hilfe von Klaus bedienen würden, um eine kleine Falle aufzustellen.

=> Gesellschaftssatire

68. Drummer D is Dead

Rick ist zufällig an Freikarten für das große Musikfestival gekommen, das jedes Jahr auf einer grünen Wiese vor den Toren von Bruchbach stattfindet. Wie sich dort herausstellt, interessiert sich Rick aber nur wenig für die auftretenden Bands. Er will vielmehr die Gelegenheit benutzen, um eine abstruse Theorie zu beweisen, die im letzten Jahr auf dem Schulhof die Runde machte: nämlich, daß der Drummer der berühmtesten Band der Region beim letzten Seefestival von einem Jetski überfahren und unbemerkt durch ein Double ersetzt wurde. Da er Alex als Ablenkung eingeplant hat, landet diese unfreiwillig beim Talentwettbewerb.

Ihr dort spontan vorgetragenes Lied sollte eigentlich eine sarkastische Parodie auf moderne Popmusik sein, findet aber offenbar beim Publikum großes Gefallen. Für die lokalen Medien ist ein neuer Star geboren und Alex wird schnell eine Retortenband zur Seite gestellt. Zu Ricks und Mikes Erstaunen bringt sie plötzlich ungewöhnlichen Enthusiasmus für diese "Karriere" auf und nach mehreren Auftritten mit stets dem gleichen Lied wird die Band zu einem Konzert im Stadion der Großstadt eingeladen. Während Rick dies als Chance sieht, endlich vor Kameras zu beweisen, daß der Drummer eine "Fälschung" ist, hat Alex eigene Pläne - ihr geheimer neuer Song beim Konzert soll weitaus kritischer werden, als die Zuschauer erwarten.

=> Mediensatire, Spaßfolge mit musikalischen Einlagen

69. Ein Klaus voller Liebe

Klaus stellt einmal mehr fest, daß auch seine umfangreichen Sammlungen aus der Vergangenheit kein Trost sind, wenn er abends einsam ist. Nachdem er Rick von den gescheiterten Versuchen seiner bisherigen Beziehungen erzählt hat, bietet sich dieser an, ihm zu helfen - was für ihn als Experten in Sachen Liebe angeblich gar kein Problem darstellt. Nur wie "verkauft" man jemanden, der am liebsten noch im Jahr 1981 leben würde, an die moderne Weiblichkeit? Etwas Flunkerei beim Onlinedating und eine optische Überarbeitung bei Klaus sollten Ricks Meinung nach völlig ausreichen.

Da Rick nun die meiste Zeit mit Klaus beschäftigt ist, stehen Alex und Mike plötzlich allein da - und stellen fest, daß sie auch ohne Rick eine gute Zeit haben können - vielleicht sogar besser, als mit Rick? Als es dieser tatsächlich schafft, Klaus zu verkuppeln und als Alex und Mike zusammen zu einer Ausflugsfahrt aufbrechen, stellt Rick fest, daß jetzt er derjenige ist, der alleine dasteht. Und sein neuer (aus einer TV-Soap geklauter) Plan, um von dieser Situation wieder zum Status Quo zurückzukommen, macht die Sache noch komplizierter und scheint im realen Leben nicht zu funktionieren.

=> Charakterfolge, Parodie auf deutsche Beziehungskomödien

70. Die Ferien des Monsieur Mike

Wenige Tage vor dem Eintritt in das echte Berufsleben will Mike zum ersten Mal in seinem Leben allein Kurzurlaub machen und wählt spontan ein abgelegenes Hotel an der Nordseeküste aus. An diesem eher surrealen Ort, der nicht recht zu unserer Welt zu gehören scheint, trifft er auf ein Kaleidoskop verschiedener Mentalitäten bei den anderen Hotelgästen aus aller Welt. Obwohl ihn dies in seiner verschlossenen Art zuerst merklich überfordert und er unbeabsichtigt einiges an Chaos auslöst, stellt er schnell fest, daß er gerade für diese Vielfalt Sympathie empfindet. Und dann ist da noch das elfenhafte, stumme Mädchen aus Frankreich, das so ganz anders ist, als ihre (und auch seine) lauten Eltern. Und die Stille der Landschaft und die Wirkung der Langsamkeit. Und immer wieder auch die Tücke des Objekts in vielerlei Form.

Experimentelle Folge, in der außer einem kurzen Telefongespräch ganz am Anfang und einem kurzen Satz ganz am Schluß kein handlungsrelevantes Wort gesprochen wird - nur Gestik, Mimik, Stille, Musik oder unverständliche Worte und Geräusche aus dem Hintergrund. Tribut an Jacques Tati, Charlie Chaplin und Buster Keaton.

=> Charakterfolge, experimentelle Folge

71. Quantum Hias

Mit dem ersten Arbeitstag der Ausbildung beginnt für Rick, Mike und Alex "der Ernst des Lebens". Und Mike scheint tatsächlich das härteste Los von allen gezogen zu haben, denn er muß als Malerlehrling am ersten Tag ausgerechnet auf die Baustelle, auf der sein Vater Vorarbeiter ist. Alex (die sich nur mit Mühe zwischen weiterführender Schule und Beruf für letzteres entschieden hat) tritt ihren Job im Großraumbüro von Maybachs Maschinenfabrik an. Und trotz der an der Oberfläche übernetten Kollegen fällt ihr schnell auf, wie stark die Stimmung von Klischees, Neid und sogar Mobbing geprägt ist.

Rick hat sich während der letzten Tage in die obskure Idee verstiegen, daß er im Grunde überhaupt keine Lust auf seine Ausbildung als Kaufmann im örtlichen Reisebüro hat - weil es seiner Ansicht nach nicht zu seinem coolen Lebensstil passt. Kurioserweise wird er jedoch seit dem frühen Morgen einen bayerischen Bauernburschen namens Hias nicht mehr los, der jeden Versuch von Rick verhindert, gleich am ersten Tag wieder aus dem Job zu fliegen. Offenbar ist jener Hias der Ansicht, er müsse verhindern, daß durch eine falsche Entscheidung am heutigen Tag in Ricks weiterem Leben etwas schief läuft.

Und als sich die Drei am Ende des Tages wieder an der Wegkreuzung treffen, an der sie sich am Morgen getrennt hatten, hat sich Mike mit der Situation auf der Baustelle arrangiert und Rick hat sich entschieden, die Ausbildung im Reisebüro ernsthaft anzutreten. Zum allgemeinen Erstaunen hat jedoch ausgerechnet Alex ihren Job im Büro wieder aufgegeben. Allein auf dem Heimweg findet sie einen Karton mit bayerischen Edelweiß auf der Straße und gibt diesen in der nahegelegenen Gärtnerei am Stadtrand ab - und erhält dort durch Zufall eine neue Ausbildungsstelle als Floristin.

=> Parodie, Charakterfolge

72. Farbskizzen

Eine neue Zeichentrickserie im Fernsehen ist bundesweit ein Riesenerfolg und auch in Bruchbach findet sich schnell eine größere Anzahl von Fans zusammen. Seltsamerweise entwickelt sich gerade Mike (der eigentlich nur wenig für das Fernsehen übrig hat) zu einem der aktivsten Käufer von Merchandise aller Art zur Serie. Als eine erstaunte Alex etwas nach den Gründen forscht, stellt sich heraus, daß sich Mike im Geheimen in eine der gezeichneten weiblichen Hauptfiguren der Serie verliebt hat - wegen Ihrer "Persönlichkeit". Da Alex dieses Verhalten (selbst für Mikes Verhältnisse) als doch auffallend unnormal erscheint, ist sie der Ansicht, er bräuchte dringend eine Dosis Realität, speziell im Bezug auf zwischenmenschliche Beziehungen.

Rick steht dafür leider nicht zur Verfügung, denn er hat seine eigene Methode gefunden, auf die Popularitätswelle aufzuspringen: sich im Internet als Insider und Experte für die Serie ausgeben und dort krud über Folgen und Macher ablästern. Eines Tages erhält ausgerechnet Rick eine Einladung von den Serienmachern zu einer Studiotour. Alex sieht dies als gute Möglichkeit, um Mike vor Ort zu zeigen, daß Cartoonfiguren nur gezeichnete Linien und Medienprodukte ohne Persönlichkeit sind - auch ein Gespräch mit der Sprecherin von Mikes "Lieblingsfigur" könnte ihm die Realität dahinter zeigen. Bei der Tour laufen die Dinge jedoch etwas aus dem Ruder, weil die Motive der Macher für die Einladung an Rick nicht unbedingt freundlich waren.

=> Metafolge, Charakterfolge

73. Fahrraddiebe

Eines Morgens soll Rick im Auftrag seines Chefs in der Stadt Werbeplakate zum Thema Urlaub in Rom aufhängen. Da er zu faul zum Laufen ist, leiht sich Rick das teure Mountainbike des Chefs - aber noch bevor er mit der Arbeit beginnen kann, wird ihm das wertvolle Fahrrad gestohlen. Und weil er seine berufliche Zukunft plötzlich ausgerechnet vom Wiederauffinden des Rades und der erfolgreichen Plakatkleberei abhängen sieht, versucht Rick sämtliche helfenden Kräfe zu mobilisieren. Er muß jedoch recht schnell feststellen, daß ihm niemand wirklich helfen mag - und selbst Alex und Mike aus beruflichen Gründen plötzlich keine Zeit mehr für seine Probleme haben. Sollten sich die Dinge durch das Berufsleben so geändert haben?

Unwillig, dies zu akzeptieren, denkt sich Rick eine überdrehte Story über ein wanderndes Syndikat von Fahrraddieben in der Stadt aus, um bei seiner Suche Hilfe zu bekommen. Das hat bei Alex und Mike zwar keine Wirkung, macht in der Stadt aber schnell die Runde und plötzlich sieht sich Rick von einer ganzen Bürgeraktion gegen "fremde Fahrraddiebe von außerhalb" begleitet. Und mit immer mehr Zulauf scheint es immer weniger um das verschwundene Mountainbike zu gehen, so daß Rick am Ende wieder ohne Fahrrad dasteht. Auflösung und Hilfe kommt dann aus einer unerwarteten Richtung.

=> Sozialsatire, Parodie

74. Tütenmanns Kiste

Die Handlung der Folge läuft außerhalb der Kontinuität und Realität der Serie, was bspw. durch einen leicht geänderten Zeichenstil und eine NeoGothic-stilisierte Darstellung der Stadt unterstrichen werden kann.

Unser Held Tütenmann (aka Rick) stellt sich bei einem Radio-Interview mit der Hitantenne ziemlich ungelenk an und wird von den Moderatoren als "unkewler" Held von gestern vorgeführt. Um das Interview doch noch interessanter zu machen, erzählt er deshalb eine obskure Anekdote über eine geheimnisvolle Kiste aus seinem Besitz, die er irgendwo im Stadtgebiet vergraben hat - und in der ein großes Heldengeheimnis vor der Welt verborgen liegen soll. Diese Behauptung führt dazu, daß Leute mit den verschiedendsten Interessen plötzlich mit Schaufeln in der Hand hinter der Kiste her sind.

Eine Gruppe von Grundschülern aus dem hiesigen Tütenmann-Fanclub vermutet das Geheimnis der wahren Identität des Helden in der Kiste, andere Leute in der Stadt einen wertvollen Heldenschatz. Und Tütenmann, der maskierte Turnbeutelvergesser und Alex machen sich ebenfalls auf die Suche nach der Kiste, da sie unser Held nun doch besser verstecken will, den Ort des ursprünglichen Versteckes aber auch nicht mehr genau weiß. Und dann ist da noch der Superschurke "Achtbit-Bube", der in der Kiste das wahre Geheimnis über Tütenmanns Achillesferse vermutet. Und das käme ihm gerade recht - will er doch Tütenmann besiegen, um dann die örtliche Computermesse in der Stadt zu bedrohen und seinen Centipede-Roboter loszulassen.

=> Parodie, Spaßfolge

75. Letzte Ausfahrt nach Bruchbach

Die ganze Region ist auf dem Weg in die Großstadt rechts von Bruchbach, da dort ein Konzert einer bekannten Band stattfinden wird. Daher ist es kein Wunder, daß die Autobahn völlig überfüllt ist und der Verkehr ins Stocken gerät. Mitten im Chaos befinden sich auch Rick, Alex und Mike, die mit dem geliehenen Ford Taunus von Klaus unterwegs sind. Die Situation verkompliziert sich noch zusätzlich, als durch eine Eruption auf der Sonne ein elektrischer Partikelstrom auf die Erde trifft und auf der Autobahn alle Motoren, Klimaanlagen, Navigationssysteme, Handys, Fensterheber und all die andere Technologie komplett ausfallen läßt.

Auf dieser stehenden Bühne sehen wir nun verschiedene (teilweise miteinander verwobene) Kurzgeschichten. Verwickelt in diese Handlung sind u.A. Rick, Alex und Mike, der Bürgermeister von Bruchbach, ein Yuppie-Pärchen aus der Großstadt, die berühmte Band in ihrem Tourbus, zwei dezent paranoide BND-Agenten und ein mysteriöser schwarzer Lastwagen. Die Stories zitieren sich dabei durch mehrere Genres: vom Philosophischen über das Surreale, vom Slapstick zur Parodie - bis hin zu einer Musicalnummer. Am Schluß verlassen alle im einsetzenden Regen mit Regenschirmen ihre Autos und spazieren von der Autobahn.

=> Sozialsatire, experimentelle Folge

76. Jenseits von Eden

Ein berühmter Biologe und Autor aus Bruchbach hält in seiner Heimatstadt einen Vortrag, in dem er Religion als größtes Hindernis für die Weiterentwicklung der Menschheit bezeichnet. Und da die Bürger von Bruchbach ja wie üblich schnell beeindruckt sind (und sich das religionskritische Buch in Massen verkauft) bleibt die Kirche der Stadt am nächsten Sonntag auffallend leer bzw. wird der Pfarrer immer wieder mit kritischen Fragen unterbrochen. Um seine Glaubwürdigkeit zurück zu erlangen, läßt er sich daher auf ein öffentliches Streitgespräch mit dem Biologen in der Stadthalle ein - was jedoch eher zu seinen Ungunsten verläuft.

Auf dem Höhepunkt der Debatte läßt sich der Pfarrer dazu hinreißen, dem Biologen ausgerechnet ein Schachduell vorzuschlagen, welches er als stadtbekannt schlechter Spieler allein durch Gottvertrauen gewinnen will. Im Nachhinein zweifelt er aber an seiner Überzeugung und wendet sich an Alex, die ihm als beste Schachspielerin der Stadt mit etwas Training aushelfen soll. Was bei ihr zu einem Konflikt führt, da sie eher mit den Theorien des Biologen über die Eigenverantwortung des Menschen liebäugelt, als mit der Religion. Bei einer langwierigen Trainingsstunde, die quer durch die Stadt führt, gewinnen jedoch sowohl der Pfarrer, als auch Alex gewisse Einsichten in die Motivationen des anderen. Und selbst das große Schachduell nimmt einen unerwarteten Verlauf.

=> Religionssatire, Charakterfolge

77. Der Marathon-Rick

Als Rick eines Morgens im Bad feststellt, daß er einige Pfunde zugelegt hat, entschließt er sich zu einem spontanen Trainingslauf quer durch die Stadt zur Arbeit. Zahlreiche Bürger von Bruchbach, die ihn laufen sehen, vermuten jedoch, daß er sicher irgendwas angestellt hat und auf der Flucht ist. Eine Verfolgungsjagd setzt ein, die Rick wiederum für einen Marathonlauf hält. Erst auf dem Marktplatz kann der "Flüchtige" endlich gestellt werden. Als Rick hört, was eigentlich los ist, ist er über die Voreingenommenheit seiner Mitbürger ihm gegenüber mehr als "entsetzt" und verlangt Beispiele, warum man ihn so einschätzt.

Verschiedene Leute erzählen nun Geschichten über Rick, seine Freunde und deren Verwicklungen in verschiedene Ereignisse mit Stadt und Bürgern in der Vergangenheit. Als auch Alex und Mike dazugekommen, versuchen sie Rick (und sich) zu verteidigen - wieder mittels Szenen und kurzer Geschichten. All dies bietet den Rahmen für eine Clipshow mit Ausschnitten u.A. aus den Folgen 1 / 2 / 4 / 11 / 21 / 22 / 35 / 43 / 45 und einigen mehr. Am Ende kommen die Anwesenden zu der Einsicht, daß es in der Stadt ohne Rick und Co vielleicht doch irgendwie langweilig wäre - und aus Gesundheitsgründen setzt sich der Marathonlauf fort.

=> Clipshow (sorry)

78. Wenn der Postmike zweimal klingelt

Mike findet durch Zufall im Wald ein altes Fahrrad mit einer Posttasche, in der sich Briefe aus dem Jahr 1984 befinden, die alle an Leute aus Bruchbach addressiert sind. Er entschließt sich, all die Briefe persönlich an die ursprünglichen Adressaten zuzustellen - worüber auch die lokale Zeitung berichtet. Als er sich zusammen mit Alex auf die verspätete Zustelltour begibt, werden die beiden jedoch von einer mysteriösen Gestalt im dunklen Regenmantel verfolgt, welche die zugestellten Briefe wieder aus den Briefkästen nimmt, aufreißt und durchsucht.

Als Mike und Alex dies bemerken, entwickelt sich schnell ein Katz- und Mausspiel mit dem Verfolger, der es am Ende sogar schafft, den ganzen Postsack zu stehlen. Bei einem finalen "Showdown" in der großen automatischen Postsortieranlage in den Kellern unter Maybachs Bürohaus erwartet die beiden dann eine Überraschung.

=> Krimiparodie

79. Milde Erdbeeren

Nachdem sich Rick und Mike mal wieder über Alex kaum vorhandene Kochkünste lustig gemacht haben, entschließt sich diese, ihre Kochtalente zu verbessern. Am Anfang ist das allerdings kaum von Erfolg gekrönt - und wie sich dabei herausstellt, ist ihre unbewußte Abneigung gegen das Kochen auch vom Ärger über ihre (auf Hausfrauenklischees fixierte) Hauswirtschaftslehrerin damals auf der Schule ausgelöst worden. Mit Übung und auch dank der mit technischem Kram ausgestatteten neuen Küche in Ricks Haus verbessern sich ihre Talente jedoch zusehends. Einen Anteil daran hat auch Mike, der irgendwie durch Zufall beim Vorkosten immer die passende Idee für eine verbessernde Zutat hat.

Die Dinge laufen jedoch deutlich aus dem Ruder, als Rick ohne Rücksprache ein großes Abendessen ausrichtet und dazu jede Menge Leute einlädt - darunter auch die ehemalige Hauswirtschaftslehrerin von Alex. Verkompliziert wird die ganze Situation dadurch, daß gerade jetzt die technische Ausstattung in der Küche Probleme macht, Mike durch eine obskure Wette mit Rick zeitweilig den Geschmackssinn verloren hat und Alex ihre volle Aufmerksamkeit weniger dem Hauptgericht, sondern mehr der komplizierten Erdbeer-Nachspeise widmet, bei deren Zubereitung sie damals in der Schule versagt hatte.

=> Spaßfolge

80. Vienna Calling

Rick (der im Auftrag seines Chefs zu einer Touristikmesse unterwegs ist) wird wegen Unfugs in Wien aus dem Zug geworfen - zusammen mit dem Mädchen Clarissa. Diese ist am Anfang nicht gut auf ihn zu sprechen, gewöhnt sich aber relativ schnell an seine seltsamen Ideen und Schrägheiten und die beiden beschließen, das Beste aus der Zeit bis zum nächsten Morgen zu machen - wobei sich das aufgrund akuten Geldmangels als Problem herausstellt. Desweiteren kommt Rick später am Abend noch auf die Idee, das hier etwas Handlung nicht schaden könnte - und klaut der russischen Mafia einen mysteriösen Koffer.

Was zur Folge hat, daß aus der Nacht in der Stadt ein Abenteuer mit besten Grüßen von Kaiser Franz-Ferdinand, Alfredo der Kuh, Ultravox und auch vom dritten Mann wird. Bis zum nächsten Morgen stellen Rick und Clarissa außerdem fest, daß sie trotz all der kuriosen Abenteuer (oder gerade deswegen) vielleicht ein tieferes Verständnis für den jeweils anderen entwickelt haben. So nimmt die Geschichte gerade auch für Rick eine unerwartete Wendung, als er mehr über sich und sein Verhältnis zur Welt und zu seinen Freunden lernt und zugibt. Und dann ist da noch die anstehende Abreise und der Abschied von Clarissa.

=> Parodie, Charakterfolge, Season Finale von Staffel 4

[Fortsetzung in Staffel 5]