Staffel 3

Folgen 41 - 60

41. Sterne über Paris

Obwohl Alex das Fernsehen ansonsten eher ablehnt, ist sie seit neuestem Fan einer mehrfach preisgekrönten, französischen Serie über das Leben in einem Künstlerlokal auf dem Montmartre. Die Serie läuft allerdings nur auf einem wenig gesehenen Sender auf schlechtem Sendeplatz im Originalton mit Untertiteln. Alex ist daher erfreut, als sie hört, daß die Serie nun auch bei einem großen deutschen Privatsender laufen und damit viel mehr Leuten zugänglich sein wird. Nachdem sie in der ganzen Stadt Werbung dafür gemacht hat, stellt sich aber schon bei der ersten Folge heraus, daß diese Serie durch eine plump-teutonische Synchronisation mit eingespielten Lachern ruiniert und völlig im Sinn verdreht wurde.

Alex hat eine Idee - um zumindest den Leuten in der Stadt zu zeigen, wie die Serie sein sollte, will sie die Pilotfolge nochmal selbst neu synchronisieren. Rick ist zwar der Ansicht, daß Serien mit Anspruch im Fernsehen sowieso nichts zu suchen haben, er schafft es aber dennoch (mit diversen Tricks) ein paar bekannte deutsche Synchronleute für das Projekt aufzutreiben. Als man jedoch für die männliche Hauptrolle keinen Sprecher findet, soll nach Alex´ Wunsch ausgerechnet der zurückhaltende Mike einspringen.Und dann ist da noch Ricks schräge Idee, die neu synchronisierte Folge tatsächlich beim Sender einzuschmuggeln.

=> Mediensatire

42. Mikes Simulacron

Nach eindeutig zu langer Beobachtung einer Ameisenfarm für ein Schulprojekt kommt Mike auf die fixe Idee, daß die Realität seiner Welt nur eine Fiktion zur Unterhaltung höherer Wesen ist - er will es auch noch beweisen. Alex ist nach dem Tod ihres Lieblingslehrers anfangs allein auf der Suche nach Antworten über Gott und die Welt. Rick ist gerade eben aus der hippen Disko rausgeflogen, weil er eben nicht hip genug dafür war und Lenina Maybach hat sich mit ihrem teuren Motorroller verfahren, weil das Navigationssystem schlicht Schrott ist. Jetzt will Rick unbedingt den Türsteher übel reinlegen und Lenina sucht das exclusive Servicecenter für den Roller, um sich dort zu beschweren.

Alle vier begegnen sich am Abend in der nebligen Großstadt "rechts von Bruchbach" und jeder verfolgt seine eigenen Ziele, was am Ende trotzdem eine erstaunliche Gesamtantwort auf ausgerechnet Mikes seltsame Frage zu beinhalten scheint. Oder?

=> Metafolge, Philosophie/Religions-Thematik

43. Homo Laber

Alex ist sauer, weil ihr eine eher unfreiwillige Beteiligung an einer von Ricks Spontanaktionen (mal wieder) Ärger in der Schule eingebracht hat. Da trifft es sich gut, daß eine in der Stadt neugegründete Diskussionsgruppe für Bürger an sie heran tritt, deren Dachorganisation angeblich schon viele Probleme in ganz Deutschland nur durch die Macht des Wortes gelöst haben will. Bald hat die Gruppe (in der Alex schnell in der Hierarchie aufsteigt) sogar eine eigene Radioshow im hiesigen Sender und einige kleinere soziale Probleme in der Stadt scheinen sich auf den ersten Blick tatsächlich durch langwierige Diskussionen lösen zu lassen.

Rick ist verärgert über den "Laberverein" und Alex ständige Anwesenheit dort. Als der Stadtpark von einer massiven Abholzung bedroht wird, scheint der Einfluß des Diskussionszirkels aber keinen Erfolg zu haben - bis Alex darauf kommt, daß da Bestechung im Spiel ist. Nun ist Rick gefragt, der wettet, daß er das Problem ohne ein Wort zu sagen und spontan lösen kann. Nur wie?

=> Sozialsatire, Mediensatire

44. Stille Tage in Vichy

Um die groben Baumängel an der Schule notdürftig beheben zu lassen, schickt der Direktor die Klasse einfach für ein paar Tage auf einen spontanen Schulausflug. Aus dem obskuren Sonderangebot wird allerdings kein Aufenthalt im EuroDisney in Paris (wie versprochen) sondern eine Reise in die französische Provinz in einen billigen Vergnügungspark mit unbekannten frankobelgischen Comicfiguren. Da sowohl Alex als auch Rick lieber nach Paris wollten (wenn auch beide aus völlig unterschiedlichen Motiven) machen sie sich nach dem Genuß von deutlich zuviel Rotwein einfach allein auf den Weg.

Am nächsten Morgen finden sich beide mit einem vermutlich geklauten 2CV irgendwo auf einem Feld wieder - und Mike hat alle Mühe, vor den Lehrern zu verbergen, daß die beiden abgängig sind. Die einzige Hoffnung für Alex und Rick ist es, die Klasse am Bahnhof von Vichy wieder einzuholen. Und das stellt sich als schwierig heraus.

=> Spaßfolge mit zeitgeschichtlichen Anspielungen

45. Dinner for Rick oder Der 18. Geburtstag

Während Alex und Mike eine kleine Geburtstagsfeier vorbereiten, hat sich Rick am Tag seines 18. Geburtstags etwas Spezielles vorgenommen: er will die "Taten für echte Männer"-Liste aus einem schrägen Männermagazin befolgen und am Ende des Tages mindestens 10 männliche Taten vollbracht haben. Da die Redakteure der Zeitschrift offenbar nicht mit dem täglichen Leben in Bruchbach vertraut sind, gehen seine Versuche aber allesamt daneben. Als er am Ende auch noch bei einer Geheimgesellschaft für volljährige Bürger landet und dem Alterspräsidenten aus Mißverständnis der Regeln eine Torte ins Gesicht drückt, ist er mal wieder dringendst auf die Hilfe von Alex und Mike angewiesen.

=> Satire über Männlichkeitsideale, Sozialsatire

46. Das Schulhausphantom

Beim nächtlichen Herumschleichen in der zum Abriß vorgesehenen alten Grundschule von Bruchbach stoßen Rick und Mike auf einem Haufen Müll zufällig auf Teile von Ricks alter Schulakte. Ein zerknülltes Blatt Papier erinnert Rick an ein Abenteuer vor 10 Jahren - was durch einen seltsamen Zufall auch gleichzeitig die Geschichte über das erste Zusammentreffen von Rick, Mike und Alex ist. Damals hatten sich die 7- bzw. 8-jährigen zum ersten Mal wartend vor dem Büro des Rektors getroffen und nach einem dort belauschten Gespräch beschlossen, das Geheimnis des mysteriösen "Schulhausphantoms" zu lösen.

Nachdem sie sich zusammen in der nächtlichen Schule hatten einschließen lassen, stellte sich das Phantom nach einigen kleineren Abenteuern (die fast alle auf kindlicher Fantasie zu beruhen schienen) am Ende als nicht existent heraus. So schien es zumindest damals. Zurück in der heutigen Zeit fällt Rick jedoch auf, daß noch immer Teile des Rätsels ungelöst sind. Nachdem sie Alex aus dem Bett geklingelt haben, erfährt der "Fall" mit 10jähriger Verspätung noch eine Fortsetzung.

=> Rückblendenfolge, Parodie

47. Jeder kann schreiben

Eines Abends schreibt ausgerechnet ein deprimierter (und sicherlich nicht mehr ganz nüchterner) Rick einen seitenlangen und inhaltlich scheinbar brillianten Text über Sinn und Unsinn der Jugendkultur. Aus einer Laune heraus schickt er eine Kopie des Textes noch am gleichen Abend per Post an einen Wettbewerb für Nachwuchsautoren. Am nächsten Morgen hat Rick dann jegliches Interesse an seinem  "uncoolen" Material verloren und schenkt die Originalblätter beiläufig Alex. Einige Tage später bekommt er jedoch Post vom Autorenwettbewerb - sein Text soll gegen Bezahlung publiziert werden, sofern Rick die diversen Auflagen erfüllen und vor allem seine Urheberschaft nachweisen kann.

Das Problem ist nur, daß Alex den Text inzwischen als Teil ihres neuen Schulprojektes zum Thema "Wissen und Kreativität sind kollektives Eigentum" umfangreich in der Stadt und sogar im Internet verteilt hat. Als dann allgemein bekannt wird, daß der Text den vermeintlich hochdotierten Wettbewerb gewonnen hat, tauchen plötzlich zahlreiche "ursprüngliche Autoren" auf, die auf ihre Rechte an Material und Gewinn bestehen.

=> Satire über Vermarktung und geistiges Eigentum

48. End of Evangelium

Um seine Religionsnote für das Jahreszeugnis nach zahlreichen Fehlstunden noch halbwegs zu retten, wird Rick vom Lehrer dazu verdonnert, ein umfangreiches Referat über die Bibel zu schreiben. Dabei fallen Rick zahlreiche und offensichtliche Widersprüche in der Bibel auf, was ihm als guter Aufhänger für das Referat erscheint. Als er diese jedoch zu deutlich aufführt ("...der Schinken hat mehr Plotlöcher als Lost in Space"), bringt ihm das am Ende eine schlechte Note ein - was er nicht auf sich sitzen lassen will. Nach diversen Umwegen landet das Thema in der Zeitung und wird zum Stadtgespräch. Und wie üblich geht es Rick irgendwann nicht mehr um seine Note oder die Wahrheit, sondern einmal mehr um seine Publicity.

Spätestens, als er anfängt, Bibelstellen und Zitate zu erfinden, um neue "Widersprüche" aufdecken zu können, wird es Alex (die ihm bisher geholfen hatte) zuviel. Schließlich "entführen" der Pfarrer und der Religionslehrer Rick in ein großes Zeltlager junger Katholiken in den Bruchbacher Bergen, um ihm zu zeigen, daß Glaube mehr sein kann, als nur Wörter in einem alten, staubigen Buch. Mike ist allerdings der Meinung, die beiden wollen Rick in den Bergen aus dem Weg räumen, da er zuviel über Tippfehler Gottes weiß - und so macht er sich mit Alex im Schlepptau auf zu einer obskuren Rettungsaktion.

=> Religionssatire

49. Hilfreiche Jungs

Es gibt wieder mal eine neue Jugendorganisation in Bruchbach - die "Hilfreichen Jungs e.V.". Dieser Verein hat es sich angeblich vorgenommen, nach bester Pfadfinderart nur Gutes zu tun und allen Mitbürgern zu helfen. Bereits nach kurzer Zeit hat die Gruppe enormen Zulauf - gerade aus den bürgerlichen Familien der Stadt. Als Mike ein kleines Lämmchen von einer Schnellstraße rettet, wird auch er als "Ehrenmitglied" bei den Jungs aufgenommen. Alex findet jedoch heraus, daß ein Großteil der Neumitglieder durch solche (scheinbar fingierten) Rettungsaktionen ehrenhalber zum Verein kam - Mike ist nur durch Zufall hineingeraten, eigentlich hätte der Sohn eines Stadtrats das Lämmchen retten sollen.

Mike ist von diesen "Enthüllungen" nicht sonderlich beeindruckt. Ihm gefällt die neue Kameradschaft bei den Jungs, die ihm endlich auch mehr Freunde bringen wird. Als Alex in Mikes Unterlagen aber eine interne Broschüre des Vereins findet, ist das dort vermittelte Geschichtsbild nicht unbedingt im Einklang mit den hehren Idealen des Vereins nach aussen. Ricks Plan, den Verein bloßzustellen - nachdem man ihm die Mitgliedschaft verweigert hat, ist er relativ schnell auf Alex Seite - endet allerdings mal wieder mit einem Notfall - einem Feuer in einer alten Mietskaserne. Als die Hilfreichen Jungs zum Einsatz kommen (und nebenbei Rick und Alex aus der Gefahr retten) bemerkt Mike plötzlich Eigenschaften an seinen neuen Kameraden, die ihm nicht gefallen.

=> Sozialsatire

50. Rick und der Schatz der Futzteken

Nach einer Vorgeschichte, in der Rick einem altem Mann mehr oder weniger aus "Versehen" die aktuelle Morgenzeitung und den Spazierstock klaut, kommen wir über eine Nachricht in eben dieser Zeitung zur Hauptgeschichte mit obigem Titel. In einer der Höhlen im näheren Umkreis von Bruchbach soll angeblich ein sehr wertvoller Futzteken-Goldschatz verborgen liegen, der vor einigen Jahren aus dem Museum der Großstadt gestohlen wurde. In Ermangelung besserer Ideen für den Vormittag will sich Rick auf die Suche nach diesem Schatz machen - in Begleitung eines müden Mike (der eigentlich nur mitmacht, weil er Rick 20 Euro schuldet) und von Alex, die die unsinnige Idee dazu benutzen will, die Alltagstauglichkeit ihres Probeexemplars eines Ratgeberbuches zu testen. Im Laufe der Schatzsuche stolpern die drei über zahlreiche skurrile Charaktere und Gegenspieler.

=> Popkulturelle Parodie (auf Disney, Barks, klassische LTB) mit zahlreichen Zitaten

51. Bergsommer

Nachdem Rick eine reiche Besuchergruppe aus der amerikanischen Partnerstadt von Bruchbach mehr oder weniger unabsichtlich vergrault hat (und mit Ihnen die möglichen Investoren in eine neue Hotelanlage), wird er in der Stadt einmal mehr zur unbeliebten Person - zumal auch die lokalen Medien umfassend und negativ berichten. So macht er sich mit Alex und Mike auf zu einer sommerlichen Wanderung in die Berge, bis sich die Wogen wieder etwas geglättet haben. Dort landen die drei in einem äußerst abgelegenen und idyllischen Dorf, in dem ein anachronistisch ruhiger und beschaulicher Lebensstil herrscht - in dem die Einwohner jedoch auch mit merklicher Unruhe auf ein anstehendes Ereignis zu blicken scheinen.

Als mit der Tageszeitung auch Ricks "schlechter Ruf" im Dorf bekannt wird, treten die Dorfbewohner mit einem seltsamen Anliegen an ihn heran: pünktlich jedes Jahr am Ende der Sommerferien, wenn der übliche Riesenstau auf der Autobahn hinter der nächsten Hügelkette auftritt, wird das Dorf von Autokolonnen und rüpelhaften Touristenmassen überfallen, die sich über einen Feldweg hierher von Stau absetzen und Natur und Beschaulichkeit zerstören. Mit seinem momentanen Ruf als erfahrener "Touristenvertreiber" soll Rick das Dorf in diesem Jahr vor der Invasion bewahren. Nachdem er sich aus der Dorfjugend noch vier Helfer rekrutiert hat, stellt er sich zusammen mit ihnen, Alex und Mike der Aufgabe.

=> Parodie, Satire auf Massentourismus

52. Die Schlacht auf den Spriglitzer Feldern

Als der Bürgermeister der mit Bruchbach rivalisierenden Gemeinde Ventenburg bei einem Saufgelage mal wieder mit zahlreichen wichtigen historischen Bedeutungen seiner Stadt prahlt (und sich über Bruchbach als geschichtliches Mauerblümchen lustig macht) sieht sich der dortige Bürgermeister dazu genötigt, ebenfalls anzugeben. Er verweist auf eine berühmte Schlacht, die bei Bruchbach vor genau 200 Jahren stattgefunden haben soll, und die im nächsten Monat vom kulturhistorischen Verein seiner Stadt mit großem Aufwand wieder aufgeführt wird. Er lässt sich sogar zu einer Wette hinreißen.

Am nächsten Morgen stellt er nüchtern fest, daß sich Bruchbach blamiert, wenn es keine Aufführung gäbe. Das Problem ist nur: weder gab es diese Schlacht, noch gibt es den Verein, das angebliche Schlachtfeld ist eine Schlammpfütze und die Stadt natürlich Pleite. In dieser Situation lässt er sich ausgerechnet von Rick zu einem kleinen Schauspiel überreden: es muß gar keine Schlacht geben - es reicht ja aus, wenn die Leute in Ventenburg das glauben - mit falschen Historikern, etwas Merchandise und hübscher Berichterstattung in den lokalen Medien. Leider fallen aber auch die Bürger von Bruchbach auf diese fiktive Story herein und entwickeln plötzlich patriotischen Stadtstolz. Und hier beginnt die Sache aus dem Ruder zu laufen.

=> Sozialsatire, Mediensatire

53. Orpheus und Eurydike

Eine neue Anzeigenkampagne pflastert die Wände der Stadt mit Plakaten zu, die mit viel nackter weiblicher Haut und sexistisch wirkenden Slogans für Kosmetikprodukte werben. Als sich eine verärgerte Alex mit dem Thema etwas genauer beschäftigt, bemerkt sie, daß "Sex sells" in der Stadt mittlerweile quer durch alle Branchen zum Werbemittel Nr. 1 geworden ist. Die schnell aufgesetzte Unterschriftenaktion gegen soziale Manipulation und Instrumentalisierung von Sexualität hat jedoch erstaunlich wenig Erfolg - und Alex muß sich an den Haustüren zahlreiche Gegenfragen zum Thema stellen lassen, die sie nicht beantworten kann.

Ihr fällt auf, daß sie scheinbar zum ersten Mal gegen ein Thema protestiert, von dem sie selbst gerade nur soviel Ahnung hat, wie theoretisch in Büchern steht. Auch mit Blick auf ihren kürzlichen 17. Geburtstag stellt sie sich daher selbst die Frage, warum ihr jegliches Interesse an Sexualität fehlt, das Thema aber vom Rest der Welt scheinbar ungeheuer wichtig genommen wird. Ricks Versuch einer schrägen Erklärung führt ihn nur zu der (für ihn) schmerzlichen Erkenntnis, daß er selbst keine Ahnung hat. Und während Alex versucht, ihre Antworten auf sachliche Weise zu finden, sucht Rick die seinen lieber bei der hiesigen Erotikmesse.

=> Charakterfolge, Sozialsatire

54. Die Rache des Räubers Rumpeldink

Rick und Alex begleiten Mike notgedrungen in die Kinopremiere der aktuellen (und lange erwarteten) Fortsetzung seines liebsten tschechischen Märchenfilms aus den 70ern. Leider stellt sich die "hippe Fortsetzung" als seelenloser Effekthaufen mit krawalliger Story, schlechten Darstellern und Slapstick heraus, der mit Mikes geliebtem Märchenfilm von anno dazumal kaum etwas zu tun hat. Mike ist derart enttäuscht, daß er sich im Kino lautstark über das Fehlen der Fantasie und des klassischen "sense of wonder" beschwert - sehr zum Unmut der übrigen Zuschauer, denen der Film gefällt. Am Ende werden alle drei aus dem Kino geworfen.

Mike will die Sache nicht auf sich beruhen lassen und nach Prag fahren, um dort mit dem legendären Regisseur des klassischen Films zu reden. Rick hat bei diesem Ausflug andere Pläne - nämlich sich billige Schmuggelware im "Kapitalismus-unerfahrenen" Osten zu ergaunern. Was im Endeffekt dazu führt, daß er übers Ohr gehauen wird und pleite mit einer ganzen Lastwagenladung ostslowakischer Gartenzwerge dasteht. Mike hat inzwischen den alten Regisseur getroffen, der ihm erklärt, daß Filme heute eben so gemacht werden müssen. Am Abend zeigt er Mike (nach dessen Ansprache zum Thema Fantasie) in den Pappmache-Kulissen in seinem Garten trotzdem die einzige Filmkopie der ursprünglichen Fortsetzung, wie sie einmal vor fast 30 Jahren gedreht, aber aus Budgetgründen nie veröffentlicht wurde. Der Film wäre auch fast fertig, nur zur Schlußszene hatte etwas Bestimmtes gefehlt.

=> Parodie, Hommage an den tschechischen Märchenfilm

55. Xmas Partey

Weil er am Heiligen Abend mal wieder allein zu Haus ist (sein Bruder ist mit Geschäftsfreunden beim Skifahren) langweilt sich sich Rick. Letztlich beschließt er, zufuß zur großen "Xmas Partey" in der großen Disko außerhalb von Bruchbach zu laufen. Auf dem Weg dorthin begegnet und besucht er alle möglichen Leute (nicht zuletzt, um sie anzupumpen), deren Stories wir episodenhaft und miteinander verwoben sehen. Im Hause Dahl hängt der Haussegen dezent schief, weil Alex dieses Jahr versuchen will, dem bürgerlichen Weihnachtsfest zu entsagen, was aber erstaunlicherweise gerade Martin wenig gefallen will. Zuhause bei Mike wird das Weihnachtsfest hingegen auf gut deutsche Weise mit schrägen "Traditionen" und familiärem Regelwerk gefeiert.

Beim Bürgermeister ist die Presse zu Gast, der er bemüht und erfolglos zeigen will, wieviel Harmonie in seinem Haus herrscht. Der Moderator im lokalen Radiosender muß gute Laune und Sprüche verbreiten, zweifelt aber zwischendurch immer wieder in tiefsinniger Weise am Sinn von Religion und Kommerz und riskiert seinen Job. Klaus ist auf einer Odyssee durch die Geschäfte, weil er seinem Nadeldrucker zu Weihnachten endlich ein neues Farbband spendieren will. Beim Pfarrer soll Rick als Testhörer eine Bewertung zur modernisierten Predigt für die abendliche Messe abgeben. Am Ende steht Rick aufgrund von Ablenkungen und Geldmangel wieder vor seinem Haus und beschließt, den Abend doch allein zu verbringen. Oder etwa doch nicht?

=> Weihnachtsfolge, Charakterfolge

56. Mikey, der Libero

Rick und Alex schleppen den seit Tagen jammernden Mike zum Zahnarzt. Da er jedoch panische Angst hat, ergreift Mike mitten in der Behandlung die Flucht, obwohl seine Zähne mit Abdruckmasse verklebt sind. Um sich vor Rick und Alex zu verstecken, mogelt er sich unter die trainierende Fußballmannschaft des örtlichen Fußballvereins - und stellt sich dort als Naturtalent für diesen Sport heraus. Weil er wegen der Abdruckmasse an den Zähnen noch immer nicht sprechen kann, hält ihn der Trainier für ein stummes Wunderkind, daß dem Verein sicherlich auch gute Publicity bringen wird.

Nachdem er zurück zum Zahnarzt geschleppt wurde, ist mit den Zähnen wieder alles in Ordnung - nur hat Rick als sein neuer "Manager" die Idee, daß Mike einfach weiter den "stummen Libero" spielen soll, um noch ein bißchen abzukassieren. Im Verein muß Mike (der plötzlich sogar den Respekt seiner Eltern hat) schnell feststellen, daß es dort weniger um Sport geht, sondern mehr um "Männlichkeitsrituale" und Pflege von Ego und Konto. Nachdem sich sein Talent daher schnell verflüchtigt, wird er eher zum Gag am Rande. Als ein bekannter Spieler einen Fan schlecht behandelt, sieht sich Mike zu einer ärgerlichen Ansprache vor dem ganzen Stadion in der Großstadt rechts von Bruchbach genötigt, was im Endeffekt seiner Karriere wenig zuträglich ist.

=> Satire zum Thema Fußball und Vermarktung

57. Tütenmann Chronicles

Die Handlung der Episode begleitet uns einen Tag lang durch den täglichen Superheldenalltag von Tütenmann aka Rick in einer etwas alternativen Realität, die man nicht als Teil der Serienkontinuität sehen sollte. Das wird auch durch einen etwas anderen Zeichenstil bzw. eine NeoGothic-stilisierte Darstellung der Stadt unterstrichen.

Obwohl er eigentlich am nächsten Tag ein Referat im Geschichtsunterricht vortragen soll und dafür zu arbeiten hätte, hat unser Held andere Probleme zu lösen: u.A. will er rechtzeitig zu Alex Umweltschutzvortrag in die Stadthalle kommen, hat dort aber in beiden Identitäten Hausverbot. Desweiteren funktioniert das Helfertraining mit dem "Maskierten Turnbeutelvergesser" (aka Mike) auch nicht recht - dieser hat nämlich den geheimen Turnbeutel vergessen und sucht nun überall nach Ersatz. Zu allem Überfluß bedroht dann auch noch ein konservativer Superschurke namens Jutesack-Gesicht eine Veranstaltung vor dem Rathaus. Und das nur, weil eben dieser Vorplatz heute von Kaiser-Wilhelm-Allee in "Neo Cityhall Plaza" umbenannt werden soll. Am Ende schafft es unser Held aber tatsächlich, alle Probleme mehr oder weniger gleichzeitig zu lösen.

=> schräge Parodie außerhalb der üblichen Kontinuität

58. Dädalos

Mike hat sich in den letzten Wochen mit der 7-jährigen Julia angefreundet und verbringt viel Zeit mit dem kleinen Mädchen, für das die eigenen Eltern offenbar keine Zeit haben. Obwohl in der Stadt bereits über die seltsame Freundschaft getuschelt wird, scheint sich niemand wirklich daran zu stören oder der Sache Beachtung zu schenken. Das ändert sich an dem Tag, als Mike und das Mädchen fast ohne Kleidung von einem Waldspaziergang zurückkommen und keiner der beiden den Grund dafür verraten will.

Das Mädchen ist unverletzt und Mike versteht nicht, worum sich die ganze Aufregung überhaupt dreht. Trotzdem schlagen die Wellen hoch und die Eltern verbieten Mike den weiteren Umgang mit dem Mädchen und drohen mit rechtlichen Schritten. Auch die Boulevardpresse findet Gefallen an der Story. Trotzdem will Mike weiterhin niemandem verraten, was passiert ist, da es ein großes Geheimnis sei. So brechen Rick und Alex zusammen mit Mike in den Wald auf, um die Wahrheit selbst herauszufinden - und vielleicht auch die immer noch verschwundene Kleidung zurückzubringen.

=> Charakterfolge, Sozialsatire

59. Durch einen Spiegel, in einem dunklen Ford

Seitdem Rick offiziell den Führerschein macht, gibt er laufend mit seinen Fahrkünsten und seiner umfangreichen Erfahrung auch ohne solch langweilige Formalitäten wie einen Führschein an - was natürlich nicht der Wahrheit entspricht. Die Angeberei bleibt jedoch auch der örtlichen Polizei nicht verborgen, die ohnehin auf der Suche nach einem unbekannten Verkehrsvandalen ist, der stets in der Nacht zuschlägt. Als eines Morgens ein geklauter Ford mitten durch die verspiegelte Glasfront der Einkaufspassage geparkt gefunden wird, scheint der Fall klar zu sein. Und Rick sieht sich in der mißlichen Lage, nun beweisen zu müssen, daß er unschuldig ist, ohne seinen Ruhm als "cooler Schwarzfahrer" irgendwie anzukratzen.

=> Satire zum Thema Straßenverkehr

60. Paradoxon

Die letzten Wochen vor dem Ende der Schulzeit sind angebrochen und Alex grübelt auf dem Schulweg über die Zukunft nach, während sich Rick noch nicht mal sicher ist, ob er die Prüfungen überhaupt bestanden hat. Mike hat irgendwie Angst vor der kommenden Veränderung. Während der Unterhaltung zieht ein seltsames Gewitter auf - mit hellen Blitzen in den Wolken, aber ohne Donner und Regen. Als sie in der Schule ankommen, stellen Rick, Alex und Mike schnell fest, daß dort irgendetwas nicht stimmt. Die Gänge und viele Klassenzimmer sind still und leer, in anderen Zimmern (die kurz zuvor noch leer waren) finden sich plötzlich Schüler, die keiner der drei jemals zuvor gesehen hat.

Schlimmer noch - die Anordnung der Gänge ändert sich, die Landschaft vor dem Gebäude ist nebelig und unscharf und die Türen nach draußen lassen sich nicht öffnen. Alex stellt schnell fest, daß sich Teile der Schule aus irgendeinem Grund 20 Jahre in der Vergangenheit befinden, Teile 20 Jahre in der Zukunft und Teile völlig im "Niemandsland". Als sich die drei getrennt auf die Suche nach einem Ausweg machen, haben alle eigene Erfahrungen in Vergangenheit, Zukunft und im Nirgendwo. Gleichzeitig stellt sich heraus, daß die Lösung für das "Zeitproblem" offenbar im völlig verbarrikadierten Physikraum zu finden ist. Am Ende scheinen die drei plötzlich auf dem Schulhof aufzuwachen und ein Feuerwehrmann erklärt, daß es aufgrund eines Gaslecks in der Schule wohl zu Halluzinationen gekommen sei. Oder ist das doch nicht die ganze Wahrheit?

=> sehr surreale Charakterfolge, Season Finale von Staffel 3

[Fortsetzung in Staffel 4]